Drei Impfplätze pro Zentrum
Im Landkreis beschäftigen sich Mitarbeiter damit, wie die ersten Bürger geimpft werden könnten. Was bisher über die Pläne bekannt ist
Landkreis Die Vorbereitungen für erste Impfungen gegen das Coronavirus laufen bundesweit. Auch im Landkreis Donau-Ries koordiniert ein Stab an Mitarbeitern, wo und wie die ersten Landkreisbürger geimpft werden können. Jetzt gibt es ein paar mehr Details über den Ablauf, der sich auf die nationale Impfstrategie stützt.
Die Impfzentren, die in der Nähe der Krankenhäuser in Nördlingen und Donauwörth eingerichtet werden sollen, werden je drei Impfplätze erhalten, für die ein Arzt zuständig ist.
Wie berichtet ist die Präsenz eines Mediziners wichtig, sollte ein Besucher nach der Spritze heftige Reaktionen zeigen. Die Ärzte werden größtenteils von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern gestellt. Mediziner aus den örtlichen Krankenhäusern und niedergelassene werden unterstützen. Ein mobiles
Team soll Menschen zuhause versorgen können.
Bisher plant das Landratsamt mit etwa 100 Impfungen täglich – allerdings nur in der ersten Phase. „Wie wir aktuell wissen, wird es anfangs nur wenig Impfstoff geben. Dieser soll gezielt und stark priorisiert gegeben werden“, erklärt Simon Kapfer, Pressesprecher des Landratsamtes auf Nachfrage dieser Zeitung. Daraus ergeben sich die 100 Impfungen am Tag – das erscheint wenig. Rein rechnerisch würden damit bei einer Fünf-Tage-Woche pro Jahr nur 26.000 Menschen geimpft werden können – fast drei Jahre würde es dauern, um nur die Hälfte der Landkreisbewohner zu versorgen. Nicht berücksichtigt dabei ist, dass der Impfstoff zweimal gegeben werden muss. Zudem könnte der Wunsch nach einer Impfung deutlich höher sein.
In einem Impfzentrum in Ulm, in dem bereits ein Probelauf stattgefunden hat, konnten 120 Menschen pro Stunde geimpft werden. Wie das Landratsamt mitteilt, gehe es hier aber um eine andere Phase der Impfung, wenn bereits deutlich mehr Impfstoff verfügbar sei, dieser aber nach wie vor sehr aufwendig gekühlt und transportiert werden müsse. Erst wenn das wegfalle, könnte im großen Stil geimpft werden. Bisher sei vorgesehen, dass die Allgemeinbevölkerung dezentral beim Hausarzt geimpft werden – statt zwei Impfzentren im Kreis gäbe es dann über 100 Anlaufstellen für eine Impfung.
Wie genau das dann aber abläuft und in welcher Reihenfolge Patienten versorgt werden, muss noch geklärt werden. Die ständige Impfkommission des RKI (Stiko) wird hierzu Empfehlungen abgeben. Kapfer bittet unterdessen um Geduld, man sei im ständigen Austausch mit den zuständigen Ministerien und warte auf Informationen, was wann und in welchem Umfang starten könne.