Rieser Nachrichten

Schauspiel

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Ehrgeizig ist der Plan, in der Augsburger Brechtbühn­e bis zum Sommer 2021 den gesamten Roman „Tyll“, Daniel Kehlmanns großes Gemälde des Dreißigjäh­rigen Kriegs, in sechs Kapiteln zu lesen – ergänzt um Illustrati­onen. Am 9. Dezember sollte es losgehen. Alles ist fraglich. Wird die aufgeschob­ene Märchenkom­ödie „Der Drache“kommen? Vielleicht hat man beim Landesthea­ter Schwaben in Memmingen mehr Glück mit dem Auftragswe­rk „Futuristis­che Retrospekt­ive über das Allgäu im Ausnahmezu­stand“der Kluftinger-Erfinder Volker Klüpfel und Michael Kobr. Auch die „Szenen einer Ehe“nach dem Film von Ingmar Bergmann hätten auf der Bühne von Intendanti­n Kathrin Mädler Premiere. Im Ulmer Theater trotzt das Ensemble im Livestream der Pandemie. Die Premiere von Elfriede Jelineks „Am Königsweg“findet heute Abend vor Kameras statt – das passe hervorrage­nd zur reflektier­ten Fieberstim­mung des Abends, als Donald Trump 2016 zum US-Präsidente­n gewählt wurde. Leider nur vor auserwählt­en Abonnenten. Auf die Weihnachts­komödie „Der Messias“– im freien Augsburger Sensemble-Theater ein Dauerbrenn­er seit vielen Jahren – warten die Ulmer heuer wahrschein­lich vergeblich. Im Theater Ingolstadt entgeht einstweile­n dem Publikum der Thriller „Amsterdam“der Israelin Maya Arad Yasur, der direkt aus der Gegenwart in die Nazizeit zurückführ­t. Im Münchner Residenzth­eater gibt es noch eine klitzeklei­ne Hoffnung auf „Lola M.“, die abenteuerl­iche Oper von und mit Georg Ringsgwand­l als konzertant­e Vorpremier­e zu Silvester.

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