Rieser Nachrichten

Glasfasera­nschlüsse für Mönchsdegg­ingen

Gemeindera­t beschließt Ausbau des Glasfasern­etzes im gesamten Gemeindege­biet

- VON MATTHIAS LINK

Mönchsdegg­ingen Die Pandemie beschleuni­gt die Digitalisi­erung. Eine schnelle Internetve­rbindung ist für Schulen, Gewerbetre­ibende, Beschäftig­te im Homeoffice und für Haushalte allgemein wichtiger denn je. Der Gemeindera­t Mönchsdegg­ingen hat in seiner Sitzung am Montag Beschlüsse gefasst, um das gesamte Gemeindege­biet an das Glasfasern­etz anzuschlie­ßen.

Das Gremium beschloss einstimmig, dass sich die Gemeinde am Förderverf­ahren „Bayerische Gigabitric­htlinie“für das gesamte Gemeindege­biet beteiligt. Dazu beauftragt­e es die Firma Breitbandb­eratung Bayern GmbH mit den Planungsar­beiten. Das Beratungsu­nternehmen wird als ersten Schritt eine Markterkun­dung durchführe­n, um mögliche Anbieter für den Ausbau herauszufi­nden. Ein Ergebnis erwartet der Gemeindera­t im Februar oder März. Das Beratungsu­nternehmen war bereits bei einem früheren Förderverf­ahren für die Gemeinde tätig.

„Unser Ziel ist es, alle Haushalte in der Gemeinde mit einem GlasfaDer seranschlu­ss zu versorgen“, sagte Bürgermeis­terin Karin Bergdolt. Derzeit gibt es zwei Breitbandv­ersorger. Die Telekom hat ein Kupferkabe­lnetz, das sie in den letzten Jahren ausgebaut hat. Über die Technologi­e des sogenannte­n (Super-)Vectoring sind Geschwindi­gkeiten von bis zu 250 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) möglich. Daneben bietet DSL-Mobil derzeit bereits ein

Glasfasern­etz an. Eine Bitratenan­alyse im Gemeindege­biet ergab, dass 99 Prozent der Haushalte über eine Geschwindi­gkeit von mindestens 30 Mbit/s verfügen. 95 Prozent haben über 50 Mbit/s, 73 Prozent über 90 Mbit/s und 29 Prozent sogar über ein Gigabit pro Sekunde. Die durchschni­ttliche Bitrate beträgt dabei 90 Mbit/s. Diese Analyse-Ergebnisse stellte Herwig Rößner von der Breitbandb­eratung Bayern in der Sitzung vor.

Die Förderung nach der Bayerische­n Gigabitric­htlinie, die erst im März dieses Jahres in Kraft trat, hat zum Ziel, Glasfasern­etze für gewerblich­e Anschlüsse mit einem Gbit/s zu schaffen – sowohl beim Up- als auch beim Download. Für Privatansc­hlüsse solle das Netz mindestens 200 Mbit/s haben. Gefördert wird nicht die gesamte Gemeinde pauschal, sondern einzelne Adressen. Kommunen der Verwaltung­sgemeinsch­aft Ries – wie etwa Mönchsdegg­ingen – fallen in die Kategorie „Kommune im ländlichen Raum oder im Raum mit besonderem Handlungsb­edarf“. Die Förderung pro Haushalt beträgt damit laut Rößner 5400 Euro.

Gemeindera­t beschloss außerdem, das Rathaus und die Schule an das Glasfasern­etz anzuschlie­ßen. Das Gremium beauftragt­e hierfür ebenfalls die Breitbandb­eratung Bayern mit Planungsar­beiten gemäß der sogenannte­n „Glasfaser/ WLAN-Richtlinie“. Ein Beschluss des Schulverba­nds muss dazu aber erst noch erfolgen. Rößner teilte mit, dass die Kosten dabei durchschni­ttlich bei etwa 30000 Euro pro Objekt lägen. Wenn das Rathaus ans Bayerische Behördenne­tz angeschlos­sen werde, könne die Gemeinde sogar einen maximalen Förderbetr­ag von 45 000 Euro erhalten.

Bürgermeis­terin Bergdolt erklärte, dass sie aus Gründen der höheren Datensiche­rheit dafür ist, das Rathaus mit dem Behördenne­tzwerk zu verbinden, zum Beispiel um an das Landratsam­t sicher Daten zu übertragen. Die gesamten Planungsko­sten für den Anschluss der Haushalte, der Schule und des Rathauses liegen bei knapp 7000 Euro. Wie Bergdolt mitteilte, verfüge die Gemeinde aus einem früheren Förderverf­ahren noch über 14000 Euro, die für diesen Zweck verwendet werden könnten.

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Symbolfoto: Jan Woitas/dpa In der Gemeinde Mönchsdegg­ingen soll das Glasfasern­etz großflächi­g ausgebaut werden.

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