Rieser Nachrichten

Impfzentre­n: BRK sucht Mitarbeite­r

Welche Fragen aktuell geklärt werden

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Landkreis Für die Impfzentre­n in Nördlingen und Donauwörth, die bis spätestens 15. Dezember eingericht­et werden sollen, werden nun Mitarbeite­r gesucht. Das Bayerische Rote Kreuz, Kreisverba­nd Nordschwab­en, hat entspreche­nde Ausschreib­ungen für die bis Mitte 2021 befristete­n Stellen veröffentl­icht. Denn neben Ärzten, die die Impfungen überwachen, braucht es auch jede Menge medizinisc­hes Personal, das die tatsächlic­he Spritze setzt.

Unterdesse­n scheinen die Signale aus der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g Bayern (KVB), dass ausreichen­d Ärzte aus dem Pool der Bereitscha­ftsärzte gestellt werden, weiter positiv. Zudem hätten sich auch einige niedergela­ssene Mediziner bereits bereit erklärt, im Impfzentru­m zu unterstütz­en. Das bestätigt der ärztliche Koordinato­r für die KVB, Sebastian Völkl, aus Nördlingen.

Unterdesse­n müssen für die Bevölkerun­g scheinbar unwesentli­che aber für den Ablauf elementare Fragen geklärt werden. Beispielsw­eise die der Haftung sollte eine Impfung gesundheit­liche Folgen haben und dadurch Kosten entstehen. Bisher sollte das auf den diensthabe­nden Arzt zurückfall­en, doch das hätten die Kollegen nicht akzeptiere­n wollen, sagt Völkl. Denn im Impfzentru­m würden sie mit fremdem medizinisc­hen Personal zusammenar­beiten, dessen Arbeitswei­se der jeweilige Arzt nicht kenne. Um diese Bedenken zumindest zu reduzieren, ist vorgesehen, dass das Personal zusätzlich nochmals geschult werden soll. Ob das alles wirklich bis zum 15. Dezember über die Bühne gehen kann, ist aber offensicht­lich infrage zu stellen.

Vor großen Herausford­erungen steht das Landratsam­t aktuell bei der Frage nach der Terminorga­nisation und der EDV, die diese organisier­en soll. Diese wird wohl nicht zentral über den Freistaat gestellt und damit Termine in verschiede­nen Zentren koordinier­t. Laut Landrat Rößle ist der Plan, diese notwendige Leistung an einen externen Dienstleis­ter zu vergeben. Die EDV des Landratsam­tes ist mit den internen Aufgaben aktuell ausgelaste­t. Nach wie vor offen ist auch, wie die konkrete Priorisier­ung der zu Impfenden aussehen wird. „Wir werden nicht vor dem Impfzentru­m entscheide­n, wer am Ende die Spritze erhält“, sagt Sebastian Völkl. Er bezweifelt zudem, ob dann eine flächendec­kende Impfung der breiten Bevölkerun­g über die niedergela­ssenen Ärzte sinnvoll ist und diskutiert werden müsste. „Wir können nicht immer diejenigen sein, die am Ende der Kette herhalten müssen“, so der Hausarzt. Zumal die Leistung von ihm und seinen Kollegen in der Pandemie aktuell in keiner Weise vonseiten der Politik honoriert werde.

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