Kampf dem Wäscheberg
Unordnung leicht in den Griff bekommen
Mit der Wäsche ist es wie mit dem Putzen: Es herrscht ein nie endender, nerviger Kreislauf. Selten ist alles sauber, eigentlich könnte fast immer irgendwas gewaschen werden. Hohes Nervpotenzial haben die Wäscheberge, die sich auf einem Stuhl ansammeln. Eigentlich sind sie unnötig: Die Kleidung könnte doch in den Schrank geräumt, zum Lüften aufgehängt oder in die Waschmaschine gesteckt werden. „Da ist viel Bequemlichkeit dabei“, sagt Rita Schilke, Aufräumcoach aus Berlin.
Oft sind die Verursacher der Wäscheberge viel beschäftigte Menschen, bei denen es schnell gehen muss. Die Hose, das Hemd oder T-Shirt ist noch nicht schmutzig – vielleicht soll es noch einmal angezogen werden? Auf jeden Fall soll das Stück nicht in den Schrank, sondern auslüften. Getragene Kleidung im Schrank sorgt für einen muffeligen Geruch und lockt Motten an.
„Das Problem ist nur, dass die Leute das Kleidungsstück nicht aufhängen, sondern auf einen Haufen legen. Doch dort lüftet es nicht aus“, sagt Schilke. Zudem kommt es selten dazu, dass ein abgelegtes Kleidungsstück nochmals getragen wird. Schließlich ist es nicht schön, sich ein verkrumpeltes Shirt aus einem Kleiderhaufen über den Leib zu ziehen. Und so schauen Menschen beiderlei Geschlechts doch lieber in den Kleiderschrank und ziehen dort frische Klamotten raus – diese landen dann abends ebenfalls auf dem Haufen. Irgendwann bei der zehnten Lage weiß keiner mehr, was unten liegt.
„Es ist einfach besser, die Sachen sofort wegzuräumen. Letztlich ist die Anhäufung von Wäsche eine Gewohnheit“, sagt Schilke. Außer zur Selbstdisziplin rät sie, Stühle oder Hocker aus dem Schlafzimmer zu entfernen. Schilkes Kollegin Sabine Haag plädiert dafür, sich Routinen aufzubauen – sich also schlicht daran zu gewöhnen, die Sachen sofort zum Auslüften aufzuhängen. Eine Alternative sei es, drei Haken an der Tür für Kleidung anzubringen.
Noch eine Idee: Weniger Kleidung besitzen. Die Wurzel allen Übels ist laut Schilke die Menge an Kleidung, die der Durchschnittsdeutsche besitzt. Auch Sabine Haag plädiert fürs radikale Ausmisten des Schranks. Ihr Tipp: Einmal ausräumen und jedes Teil anprobieren. Man werde erstaunt sein, wie viele Klamotten nicht passen. Andererseits könnte man Kleidungsstücke ganz neu entdecken. „Man geht im eigenen Kleiderschrank shoppen, das macht Spaß.“