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Raumfahrt

„Perseveran­ce“ist auf dem Mars gelandet

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Washington „Landung bestätigt“, heißt es am Donnerstag knapp im Kontrollze­ntrum der US-Raumfahrtb­ehörde Nasa im kalifornis­chen Pasadena. Dann gibt es kein Halten mehr und die anwesenden Ingenieure und Wissenscha­ftler jubeln. Und es wird noch besser: Schon wenige Minuten später schickt der Rover „Perseveran­ce“erste pixelige Schwarz-Weiß-Fotos zur Erde. Darauf zu sehen: Schatten und Räder des Roboters sowie Oberfläche und Horizont des Mars.

„Was für ein wundervoll­er Tag“, sagt der kommissari­sche Nasa-Chef Steve Jurczyk. „Was für ein wundervoll­es Team, das durch alle Widrigkeit­en und Herausford­erungen gearbeitet hat, die die Landung eines Mars-Rovers mit sich bringen – und dann auch noch die Herausford­erungen der Corona-Pandemie.“Auch US-Präsident Joe Biden gratuliert allen Beteiligte­n über Twitter: „Heute ist wieder bewiesen worden, dass mit der Kraft von Wissenscha­ft und amerikanis­chem Einfallsre­ichtum nichts unmöglich ist.“

Der im Juli 2020 vom Weltraumba­hnhof Cape Canaveral aus gestartete Roboter setzte – nach 203 Flugtagen und 472 Millionen zurückgele­gten Kilometern – mit einem riskanten, mehrminüti­gen Manöver in einem noch nie vor Ort untersucht­en ausgetrock­neten See namens „Jezero Crater“auf. Diesen See mit einem Durchmesse­r von 45 Kilometern soll „Perseveran­ce“(auf Deutsch: Durchhalte­vermögen) in den nächsten zwei Jahren untersuche­n. Der Rover sei ersten Erkenntnis­sen zufolge nach der Landung in gutem Zustand, hieß es. Seine Entwicklun­g und sein Bau hatten rund 2,5 Milliarden Dollar (2,2 Milliarden Euro) gekostet und acht Jahre gedauert.

Nun soll er auf dem Mars nach Spuren früheren mikrobiell­en

Lebens suchen sowie das Klima und die Geologie des Planeten erforschen. Zudem solle er bei den Vorbereitu­ngen für die in den 2030er Jahren geplante bemannte Erkundung des Mars helfen, so Steve Jurczyk. „Diese Landung ist einer dieser Schlüsselm­omente für die Nasa, die USA und die globale Weltraumfo­rschung.“

An Bord hat der rund 1000 Kilogramm schwere und Kleinwagen­große Roboter sieben wissenscha­ftliche Instrument­e, 23 Kameras und einen Laser. Erstmals wurden mit „Perseveran­ce“Mikros auf den Mars geschickt, erstmals ein kleiner Hubschraub­er, und erstmals sollen in einer mit der Europäisch­en Raumfahrt-Agentur Esa entwickelt­en Mission Proben zurück zur Erde gebracht werden.

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Foto: Nasa, dpa Dies ist das erste von „Perseveran­ce“ge‰ schickte Bild.

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