Impfen in Praxen: Es dauert noch
Spahn dämpft auch Euphorie bei Tests
Berlin Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat aus dem Frust über den stockenden Start der CoronaImpfung gelernt. Der CDU-Politiker bremste am Freitag die Hoffnung, dass ab Anfang April im ganzen Land die Hausärzte massenhaft Spritzen gegen den Erreger verabreichen werden. „Wir haben nie den 1. April gesetzt als Datum zum Start in den Arztpraxen“, sagte Spahn. Ein fixes Datum könne er nicht nennen. In den vergangenen Tagen hatte es Berichte darüber gegeben, wonach schon übernächsten Monat in den zehntausenden Hausarztpraxen bis zu fünf Millionen Corona-Impfungen pro Woche gegeben werden sollen. Inzwischen liefern die Pharmaunternehmen die Impfstoffe in einer Größenordnung, sodass die Arztpraxen einbezogen werden könnten. Laut Spahn sollen nächste Woche fünf Millionen Dosen ankommen. Zum Vergleich: Seit den ersten Impfungen Ende Dezember sind überhaupt erst fünf Millionen Spritzen gesetzt worden.
Spahn nutzte zugleich die Gelegenheit, um auf einem anderen Feld der Seuchenbekämpfung Enttäuschung vorzubeugen: Bei den kostenlosen Schnelltests, die ab 1. März überall angeboten werden sollen, werde an den Teststationen in den ersten Tagen Geduld gefragt sein. „Es wird wahrscheinlich am Anfang mal Schlangen geben“, sagte er. Um den Menschen mehr Sicherheit zu geben, will die Regierung parallel zu den Schnelltests auch Selbsttests die Zulassung erteilen. Sie sollen nicht nur in Apotheken verkauft werden, sondern auch in Drogerien und Supermärkten. „Schnelltests und die Selbsttests können helfen, den Weg raus aus dem Lockdown zu ebnen“, sagte Minister Spahn.