Neue Ausstellung im Stadtmuseum
Themenplanung Die Sonderausstellung zur NS-Zeit „13 Jahre – 13 Dinge“wird Teil des Gesamtkonzeptes. In diesem Jahr geht es in Nördlingen um ein eher ungewöhnliches Thema
Nördlingen Rund 20000 Euro sind im neuen Haushalt der Stadt Nörd-lingen für die Sanierung der Fassade auf der Südseite des Stadtmuseums vorgesehen. Wie und wann die Summe ausgegeben wird, steht noch nicht fest. Der Leiter des Liegen-schaftsamtes, Karl Stempfle, kann sich noch nicht festlegen: „Wir müssen erst sehen, ob sich eventuell der Bauhof der Sache annehmen kann. Das wäre die einfachste und beste Lösung. Wenn nicht, dann müssen wir das Projekt ausschreiben und hernach die passenden Handwerker dafür finden.“
Für Andrea Kugler, Kunsthistorikerin und Leiterin des Stadtmuse-ums, haben die Fassadenarbeiten zurzeit allerdings nicht die allerhöchste Priorität. Denn obwohl sich das Museum gerade in seiner regulären Winterpause (bis Mitte März) befindet, herrscht im Inneren alles andere als Pausenmodus. Neben In-venturarbeiten, kleineren technischen Revisionen und schlichten Aufräumarbeiten bereiten sie und ihre Mitarbeiter die neue Saison vor. Die sehr erfolgreiche Sonderausstellung „13 Jahre – 13 Dinge“, die aufschlussreiche Einsichten in die Zeit des Nationalsozialismus in Nördlin-gen gewährte, wird zwar als Sonderthema abgebaut, den Besuchern aber als Teil des gesamten Ausstel-lungskonzeptes erhalten bleiben. Nicht zuletzt der große Zuspruch zu diesem Thema hat dem Museum im letzten Jahr trotz der bekannten Einschränkungen „keine extrem schlechte Saison beschert“, so Andrea Kugler. Viele Familien, auch viele jüngere Besucher, hätten sich für die zwölf dunklen Jahre vor mehr als 75 Jahren in ihrer Stadt besonders interessiert.
Für 2021 ist ein weit entspannter-es Thema in Vorbereitung, das, wie Andrea Kugler betont, „eher lustvoll daherkommt, im Gegensatz zur 2020er Ausstellung“: Haustiere. Wem das auf den ersten Blick vielleicht etwas zu profan erscheinen mag, dem verspricht die Museumsleiterin schon vorab etliche Überraschungen. So spannt sich der Bogen der Darstellung von der Historie bis heute, führt über Fabeltiere zu Wappentieren und weiter zu allen möglichen domestizierten Arten von der Maus bis zu Großtieren.
Natürlich liegt der Schwerpunkt auch hier im Ries und um Nördlin-gen herum, die Ausstellung wird sich durch das ganze Haus ziehen und eine Art Entdeckungsreise für Groß und Klein mit Spaß und Information. Aber nicht nur die Präsentationen allein, auch die wohl zukünftig nötigen Hygienekonzepte beschäftigen die Mannschaft des Museums. Es wird im Foyer Präsentationen geben statt Führungen, da diese, vor allem für Gruppen, oft nicht mit dem notwendigen Abstand durchgeführt werden können. Man arbeitet verstärkt am Auftritt im Netz und wird das digitale Angebot Stück um Stück erweitern, um das „Gesamtkunstwerk Stadtmuseum“noch attraktiver, noch interessanter zu machen. Und noch etwas möchte Kugler einem möglichst breiten Publikum anbieten: das Foyer. „Als wir begonnen haben, ein Bestuh-lungskonzept für unsere Präsentationen zu entwickeln, ist uns wieder
Viele Besucher interessieren sich für die dunkle Zeit
Foyer anderen zur Verfügung stellen
gewahr geworden, was für ein optisches und räumliches Geschenk unser Foyer ist, gerade in Zeiten wie diesen, in denen Platz und Abstand leider dringend geboten sind. Wir überlegen uns, diese Location auch für andere zur Verfügung zu stellen, vielleicht als Raum für Musik, für kleinere Hauskonzerte, Lesungen oder andere Veranstaltungen.“
Interessenten könnten sich an das Stadtmuseum wenden, per Mail an stadtmuseum@noerdlingen.de oder unter Telefon 09081/84-810.