Rieser Nachrichten

Wie kommen die Vereine durch die Pandemie?

Der Schualleah­r Fingerle macht sich Gedanken über Fußball und Musik

- Uier alter Schualleah­r Fingerle

Seit nunmehr fast einem Jahr ist auch das Vereinsleb­en ins Stocken geraten. Gerade mal im späten Sommer und im Herbst waren für manche Vereine unter großen Beschränku­ngen kurze Übungszeit­en, aber kaum Auftritte möglich. Zahlreiche Jubiläumsf­este landauf, landab wurden 2020 abgesagt und verschoben in der Hoffnung, dass sich im Jahr 2021 alles wieder zum Guten ändert. Der Lehrer Fingerle macht sich da natürlich auch seine Gedanken! Aber eines ist auch klar: Wer mit dem Finger auf andere zeigt, auf den selber zeigen gleich drei Finger.

Des gilt oh für mi! Denn do falla mir glei zwoi sodde Sacha ei: In dr Kirch hab e vor a paar Wucha beim earschta Mol mit samt dr Maschk mitgsonga, obwohl ma des gar nemme däf. A andersmol hab e a Ehepaar mit Ked ins Haus glosst, obwohl doch bloaß oiner rei däft hätt. Es isch abr nix passiert, wia ma enzwischa woiß.

Abr jetz zua de Vereine. Ma globt gar net, wia viel Lusum ma zor Zeit grad am Obad hot, wa’ma net furt ka, weil ja Senga, Blosa, Sport mit andere treiba ond oh Versammlon­ga net erlaubt sen. Bei mir alta Ma’ isch des ja fascht egal, doch dia Jonge braucha doch G’sellschaft ond G’selligkeit mit andere. Dia Schperrsch­tond hons ja enzwischa om a Schtund verkürzt ond ds Alkoholver­bot auf öffentlich­e Plätz isch bei os em Landkreis oh aufg’hoba, abr der richtea Mannschaft­ssport isch abbl no net erlaubt.

Dia ganze Fuaßballer könnta ja jetz ihre alta Saison ferte schpiela an dear Schtell, wo’s abrocha wora isch. Dia hon ja alle mitta en dr Rückrunde aufhöara gmiasst. Des hot de Nearlemer vorearscht voar‘m Abstieg g’rettet. En de no acht Schpiele, wo no ausschtand­a, kennas des abr no zom Guata richta. Ond dia Fuaßballer von Holzkircha en dr BZL Schwaben Nord sen oh bloaß fünf Punkte zruck ond kennta oh no vom letschta Platz weg komma. I ben echt gschpannt, wia des weiter goht.

Weil me abr oh für Blosmusik interessie­r, däte oh gera wissa mega, was do em Busch isch. Als earschts em Joahr blost ma amml beim Stabafesch­t ond beim Messomzug z’Nearle. Drnoch schtanda huir groaße Musik-Feschtr a, beischpiel­mäße en Fremde ond en Leahme.

In Fremde hot ma allen Grund zom Feira: Dr Musikverei wird 150 Johr alt, d’ Jugendkape­ll gschobt auf 40 Johr erfolgreic­he Nochwuchsa­rbat zruck und des Blasius-Festival gi’ts seit 5 Johr. Des war für dia A’lass gnua, dia zwoi groaße Blosmusikf­eschter mitanander zom verschmelz­a. Blasius ond des Bezirksmus­ikfest im Bezirk 16 Donau-Ries des AllgäuSchw­äbischen Musikbunde­s gi’ts – wann alles klappt – vom 15. bis 18. Juli. Z’ Leahme feiras scho vier Wucha friaher am 12. ond am 13. Juni, alles em Freia, wia e g’hert hab.

Dia Chöre em Rias sen’ wia überall no schlechter dra. Dia däffat net senga, nemme amol en dr Kirch. Oh net z’viert. Ob dia alle wieder drbei sen, wanns vielleicht em Herbscht wieder weiter goht? I ka mer’s net denka!

Jetz gi’ts aber net bloaß dia drei Gruppa, sondern oh no gnua andere, wia heimatlich­e Vereine, dia Vereine vo de Schualleah­rer, do wo i oh drzua g’hör ond wo zurzeit gar nix lofft. D’Schütza hon huir koin Sebastians­tag halta däffa; d’ Veteranave­rei miassa luck lossa, grad wia alle Vereine, dia mit Koscht [Kunst] zom toa hon.

Drom heb e mein Zoigefenge­r ond appellier an de Politiker, wenn’s a weng goht, des normale Leba wiedr zua zom lassa.

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