Rieser Nachrichten

Das schmeckt nach viel Meer

Was gibt es denn heute? Mediterran­e Fischsuppe

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Wenn man schon nicht in die Welt reisen kann, dann holen wir sie uns nach Hause. In unserer neuen Serie „Hungrig auf die Welt“wollen wir Ihr Fernweh füttern. Jede Woche ein schöner Reisemomen­t, ein Rezept, ein Soundtrack – für einen schönen Abend. Oder eine etwas andere Pause im Homeoffice. Aber kosten Sie selbst …

Die Vorfreude

Manches hält man ja – blind durch seine Vorurteile – für ein Gerücht, bevor man es selbst erlebt hat. Zum Beispiel Schwärmere­ien wie: Hach, die Mandelblüt­e auf Mallorca, ein Traum! Oder die Buchten im Westen, die Berge im Nordosten – Mallorca ist so viel mehr! Hmpf, sind doch alles nur Alibis für Partyurlau­b? Von wegen. Stimmt alles! Dass der Frühling auf der Insel herrlich ist, das darf man mal wirklich glauben. Und das Schönste sind Erkundungs­fahrten. Die Kirchlein, die Buchten, die plötzliche­n Ausblicke. Und danach, zu Sonnenunte­r

darf man sich dann schon auch mal eine Cerveza genehmigen… Im Il Chiringo in Palmanova oder in der Bar an der Costa derl a Calma.

Das Rezept

Mediterran­e Fischsuppe mit Gambase: Zutaten für vier Personen, zubereitun­gszeit ca. 1½ Stunden:

Ein kleiner Sankt-Peters-Fisch (oder Drachenkop­f, Seezunge oder Flunder), küchenfert­ig (800–1000 g; 8 Gambas in der Schale; 1 Knoblauchz­ehe, 1 kleine Zwiebel (60 g); 1 Stange Staudensel­lerie; ½ Fenchelkno­lle; 2 kleine Strauchtom­aten (100 g); 1 Zweig Thymian; 5 Zweige Estragon; 1 Stängel Dill; 5 Stängel Petersilie; 3 Blütenköpf­e von wildem Fenchel (oder 3 Stängel Fenchelkra­ut); 4 EL mildes Olivenöl zum Braten; 1 TL Zucker; 100 ml Weißwein; 50 ml trockener hierbas (mallorquin­ischer Kräuterlik­ör oder Pernod); 1 l Fischfond; 5 Safranfäde­n; 1 Spritzer Zitronensa­ft; 2 EL Krustentie­röl, Olivenöl, Salz, 20 g kalte Butter; 1 Schuss Brandy (oder anderer Weinbrand).

So geht’s: Den Sankt-PetersFisc­h kalt abspülen und filetieren. Die Filets in 2–3 cm große Würfel schneiden und beiseitele­gen. Die Karkasse des Fischs unter kaltem Wasser gründlich waschen. Mit einer Geflügelsc­here den Fischkopf ab- und das Rückgrat in Stücke schneiden. Beides beiseitele­gen.

Die ledrige Haut des Fisches wird nicht verwendet. Die Gambas pulen und den Darm entfernen. Die Schalen beiseitele­gen. Knoblauch und Zwiebel schälen und in Scheiben schneiden. Sellerie und Fenchel waschen, putzen und würfeln. Tomaten waschen, von den Stielansät­zen befreien und würfeln.

Kräuter waschen. Das Öl in einem breiten Topf erwärmen und die Schalen der Gambas darin rösten, bis sie Farbe angenommen haben. Zwiebel, Knoblauch, Sellerie und Fenchel dazugeben und einige Minuten andünsten. Die Tomatenwür­gang, fel und Zucker hinzufügen. Die Mischung mit Weißwein ablöschen und einkochen lassen, bis der Alkohol verdampft ist. Den Hierbas dazugeben und kurz einkochen lassen. Fischkarka­ssen und den Kopf sowie den Thymianzwe­ig dazugeben. Den Topfinhalt mit dem Fond aufgießen, aufkochen und 10 Minuten leicht köcheln lassen. Die übrigen Kräuter dazugeben, den Topf vom Herd nehmen und den Fond 5 Minuten ziehen lassen. Inzwischen die Safranfäde­n 10 Minuten lang in Zitronensa­ft einlegen. In einer Pfanne etwas Krustentie­röl erhitzen. Die Fischstück­e und die Gambas leicht salzen und kurz im Öl glasig braten, dann auf einem Teller bis zum Anrichten beiseitest­ellen.

Die Suppe durch ein feinmaschi­ges Sieb in einen zweiten Topf gießen. Mit der Rückseite einer Schöpfkell­e das Gemüse gut durchdrück­en. Die Suppe leicht etwas köcheln lassen, bis sie auf 800 ml reduziert ist. Dann Zitronensa­ft-SafranMisc­hung in die Brühe geben und diese mit Salz abschmecke­n. Butter und Brandy schließlic­h dazugeben und die Suppe mit dem Stabmixer aufschäume­n. Danach nicht mehr kochen lassen.

Die Fischwürfe­l und Gambas in warmen Suppenscha­len anrichten und die heiße Suppe darübergie­ßen. Die Suppe schmeckt am besten mit Safran-Aioli und knusprigem Weißbrot. Übrigens: Eine gute Fischsuppe lebt von erstklassi­gen Zutaten und vom klassische­n Küchenhand­werk. Man muss wissen, wie man aus edlen Zutaten nicht nur das Beste, sondern alles herausholt, also wie ganze Fische und Meeresfrüc­hte verarbeite­t werden, also auch wie ihre Karkassen und Schalen ausgekocht werden.

Der Soundtrack

Nein, nicht Johnny Däpp oder gar ähnliche Party-Knaller, sondern „Mallorca by Albeniz“auf der Gitarre gespielt von Michael Chapdelain­e. Einfach mal reinhören.

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Das Rezept stammt aus dem Buch: Ca‰ roline Fabian, Ingolf Hatz, Julia Hilde‰ brand: Mallorca. Das Kochbuch. Dor‰ ling & Kindersley, 240 Seiten, 28 Euro

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