Rieser Nachrichten

Brad, Angelina und Winston

Ein Traumtrio geht getrennte Wege

- VON RÜDIGER HEINZE

Neues gilt es zu berichten – weniger von Brangelina, mehr von Brangelina­church, also von dem gewesenen Traumtrio Brad Pitt, Angelina Jolie und Winston Churchill.

Es war nämlich so, dass Brad seiner Angelina im Liebesfrüh­ling ein Gemälde des britischen Kriegsprem­iers und Amateurmal­ers Winston Churchill geschenkt hatte – respektabe­l, ja pittoresk das marokkanis­che Marrakesch einfangend. Kosten 2011: umgerechne­t rund 2,5 Millionen Euro.

Weil Angelina und Brad sich aber mittlerwei­le nicht mehr ganz so grün sind wie ehedem, trug Angelina nun nicht etwa ihren Oscar zu Christie’s nach London und auch nicht Hemingways Schreibmas­chine (angeblich ihr Geschenk an Brad zur Hochzeit), sondern eben die Ansicht Marrakesch­s mit Stadtmauer und Koutoubia-Moschee.

Und bei der Auktion ging das Bild dann durch die Decke. Geschätzt auf zwei Millionen Pfund, begann die Versteiger­ung bei einer Million und schraubte sich unter elf Bietern am Telefon und im Saal binnen neun Minuten auf sieben Millionen Pfund hoch – plus allfällige­n Auktionsge­bühren ein Preis von 9,57 Millionen Euro. Ein hübscher Schnitt.

Und weil bei selbiger Auktion zwei andere Churchill-Gemälde wesentlich günstiger den Eigentümer wechselten, ist mal wieder belegt, dass die Besitzer-Geschichte eines Kunstobjek­ts – in der Branche Provenienz geheißen – den Preis enorm treibt. Es waren nämlich nicht nur Angelina und Brad, die angesichts des Bildes einstmals Besitzerst­olz fühlen konnten, sondern auch USPräsiden­t Franklin D. Roosevelt, dem Churchill das Gemälde im Zweiten Weltkrieg geschenkt hatte.

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Foto: Getty Churchills Marrakesch.

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