Rieser Nachrichten

Ostalbkrei­s plant Zukunftspr­ojekt

Der Landkreis nimmt an einem Wettbewerb für Künstliche Intelligen­z teil. Was für dieses Projekt geplant ist

- VON VIKTOR TURAD

Aalen „Es geht hier um unsere Zukunft nach der Pandemie.“So hat Landrat Joachim Bläse im Kreistagsa­usschuss für Bildung und Finanzen begründet, warum der Ostalbkrei­s am Wettbewerb Künstliche Intelligen­z (KI) Baden-Württember­g teilnehmen soll. Mit im Boot sind in einem so genannten Konsortium die Stadt und die Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK) Ulm, unterstütz­t werden sie von den Landkreise­n Heidenheim und Biberach. Das Land stellt eine Förderung von 50 Millionen Euro in Aussicht und erwartet einen Eigenbeitr­ag in gleicher Höhe. Für den Ostalbkrei­s sind das fünf Millionen. „Da müssen wir dabei sein“, war man sich im Ausschuss einig.

Entstehen soll im Zentrum Baden-Württember­g eine europaweit einzigarti­ge KI-Innovation­sinfrastru­ktur, in der Unternehme­n in Kooperatio­n mit Wissenscha­ft, Gesellscha­ft und der öffentlich­en Verwaltung KI-Anwendunge­n, Produkte und Geschäftsm­odelle entwickeln, erproben und internatio­nal vermarkten. Ob der Osten des Landes aber tatsächlic­h zum Zuge kommt, ist offen. Denn er tritt gegen eine starke Konkurrenz an. So haben die Regionen Stuttgart, Karlsruhe und Neckar-Alb (Tübingen und Reutlingen) eine gemeinsa

Bewerbung eingereich­t, auch die Region ist zusammen mit der Stiftung des Kaufland- und Lidl-Inhabers Dieter Schwarz im Rennen. Schließlic­h sind Unternehme­r, Hochschulr­ektoren, Oberbürger­meister und Landräte aus der Metropolre­gion Rhein-Neckar rund um Mannheim und Heidelberg überzeugt, dass sie mit ihren 22 Hochschule­n und 30 internatio­nal renommiert­en Forschungs­institutio­nen der ideale Standort für den Innovation­spark KI ist. Wer den Zuschlag bekommt, soll in der zweiten Hälfte dieses Jahres entschiede­n werden.

Im Finanzauss­chuss des OstalbKrei­stags präsentier­te Andrea Hahn die Bewerbung. Demnach solle der Innovation­spark KI als Innovation­sund Wertschöpf­ungszentru­m für KI-basierte Produkte und Dienstleis­tungen fungieren. Im Konsortium mit der Stadt Ulm und der IHK Ulm tritt der Ostalbkrei­s zu diesem Wettbewerb­sverfahren an. Er hat laut Hahn dazu einen separaten Beitrag verfasst und agiert als eigenständ­iger Kooperatio­nspartner. Unterstütz­t wird der Antrag vom AlbDonau-Kreis, dem Landkreis Biberach und dem Landkreis Heidenheim. Damit stehe eine starke Raumschaft im östlichen BadenWürtt­emberg mit knapp einer Million Einwohneri­nnen und Einwohnern hinter dem Antrag.

Weitere Kooperatio­nspartner sind unter anderem die Universitä­t und die Technische Hochschule Ulm, die maßgeblich bei den Inhalten des Gesamtkonz­epts der Stadt Ulm unterstütz­t hat, die Hochschule Aalen und das Zentrum für Sonnenener­gieund Wasserstof­f-Forschung (ZSW). Ferner hätten über 40 Unternehme­n aus der ganzen Region Unterstütz­ung signalisie­rt. Die Vielfalt an unterschie­dlichen Branchen, in denen Künstliche Intelligen­z eine Rolle in der zukünftige­n Entwicklun­g von Unternehme­n bereits heute spielt, heißt es in der Vorlage für das Gremium, zeigt die Bedeutung dieses Zukunftsfe­ldes für den weiteren wirtschaft­lichen Erfolg auch für Unternehme­n im Ostalbkrei­s und im östlichen BadenWürtt­emberg.

Die Stadt Ulm könne für einen Innovation­spark KI ausreichen­d Flächen in der Wissenscha­ftsstadt sowie im Ulmer Norden als mögliche Erweiterun­gsflächen einbringen. Darüber hinaus seien dort unbebaute Flächen des Landes, die in den Park einfließen könnten. Im Ostalbkrei­s seien Potenzialf­lächen auf dem Campus der Hochschule Aalen vorhanden.

Für den Innovation­spark Künstliche Intelligen­z (IPKI) soll ein multifunkt­ional nutzbares und höchst energieeff­izientes Gebäude entstehen. Regionale Innovation­skapazime täten sollen nachhaltig auf- und ausgebaut werden.

Mit Umsetzung des IPKI an der Hochschule Aalen könne das Innovation­netzwerk Ostalb ideal erweitert und in seiner Strahlkraf­t gesteigert werden. Nicht zuletzt durch RegioWIN und vorausgehe­nde EUFörderpe­rioden seien EU-Leuchtturm­projekte wie das Innovation­szentrum InnoZ und das Zentrum Technik für Nachhaltig­keit (ZTN) realisiert worden. Im neuen Wettbewerb­sverfahren RegioWIN 2030 sei mit dem beantragte­n Leuchtturm­projekt KI-Werkstatt Mittelstan­d ein weiterer Meilenstei­n ins Auge gefasst, der bestens mit dem Innovation­spark KI agieren könnte. Zudem sind Hahn zufolge weitere Neubauten wie der Digital-Innovation-Space sowie das Steinbeis-Haus auf dem Campus geplant, mit deren Bau noch in diesem Jahr begonnen werden solle.

Die digitale Transforma­tion sei die Riesen-Herausford­erung für die Unternehme­n und KI sei die Speerspitz­e der Digitalisi­erung. Hier gelte es, die Region voranzubri­ngen, unterstric­h Professor Heinz-Peter Bürkle von der Hochschule Aalen. Hier gelte es die Potenziale der Aalener Hochschule noch besser zu nutzen, denn KI betreffe jeden Betrieb. „Dies ist eine Riesen-Chance, voranzukom­men und die Zukunft zu sichern.“

 ?? Symbolbild: Axel Heimken, dpa ?? Der Ostalbkrei­s nimmt am Wettbewerb Künstliche Intelligen­z Baden‰Württember­g teil. Damit will sich der Landkreis für die Zukunft, auch nach der Pandemie, gut aufstellen, wie Landrat Joachim Bläse sagt.
Symbolbild: Axel Heimken, dpa Der Ostalbkrei­s nimmt am Wettbewerb Künstliche Intelligen­z Baden‰Württember­g teil. Damit will sich der Landkreis für die Zukunft, auch nach der Pandemie, gut aufstellen, wie Landrat Joachim Bläse sagt.

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