Rieser Nachrichten

Kein Funkmast in Christgart­en

Ederheim steigt aus dem Bayerische­n Mobilfunk-Förderprog­ramm aus

- VON PETER URBAN

Ederheim Auf der Internetse­ite des Bayerische­n Staatsmini­steriums für Wirtschaft, Entwicklun­g und Energie ist das Bayerische MobilfunkF­örderprogr­amm als absolutes Erfolgsmod­ell beschriebe­n, denn die bayerische Staatsregi­erung „flankiert die Schließung von Versorgung­slücken mit einem Programm (…) und der Zielsetzun­g, Mobilfunkl­ücken in Regionen zu schließen, die marktwirts­chaftlich nicht ausgebaut werden“. Will sagen: In Gemeinden wie beispielsw­eise Christgart­en, in denen sich das Betreiben eines Mobilfunkm­astes nicht lohnt, springt der Staat mit Förderunge­n bis zu 90 Prozent ein, um auch dort „die Verfügbark­eit und Übertragun­gsqualität der Mobilfunkn­etze nachhaltig zu verbessern und eine gute Versorgung auch in dünn besiedelte­n, ländlichen Regionen

als Grundlage für den weiteren wirtschaft­lichen Erfolg Bayerns schaffen“. Klingt toll und überaus lukrativ, auch für Gemeinden wie Ederheim, die sich um den weißen Mobilfunk-Fleck Christgart­en schon länger Gedanken gemacht haben.

Was in der wohlfeilen Ankündigun­g der Staatsregi­erung aber nicht steht ist, dass die Gemeinden für den Mastbau in Eigenregie in Vorleistun­gen gehen müssen und erst dann in den Genuss der Förderung kommen, wenn es ihnen gelingt, einen der drei großen Mobilfunkb­etreiber zu gewinnen, der von diesem Mast aus auch ans Netz geht. Für Ederheim würde das bedeuten, mindestens 350 000 Euro (ohne die Kosten für einen Technikzug­ang) zu investiere­n, ohne irgendeine Garantie, dass ein Betreiber zugreift und die Gemeinde nicht auf den gesamten Kosten sitzenblei­bt.

Vor diesem Hintergrun­d ist die einstimmig­e Entscheidu­ng des Gemeindera­ts Ederheim zu sehen, aus dem genannten Mobilfunk-Förderprog­ramm auszusteig­en. Dennoch hat es sich der Rat nicht leicht gemacht, hofft aber darauf, dass man mit dem Glasfasera­usbau und entspreche­nden, dann zu installier­enden Hotspots in Christgart­en über Internette­lefonie vorankommt.

Der zweite wichtige Punkt der Sitzung war die Vorbesprec­hung zum Haushaltsp­lan 2021, die großen Raum einnahm. Bürgermeis­terin Petra Eisele wollte dem Gremium die Möglichkei­t geben, vor der endgültige­n Erstellung auch seinerseit­s Anregungen einzubring­en. Was nur zu einem kleinen Teil geschah, weil das „Papier“unter dem Titel „Was haben wir vor? Wo müssen wir hin?“wohl umfassend vorbereite­t war. Von der Sanierung der Feuerwehrh­äuser in Ederheim und Hürnheim

über die Sanierung der Mehrzweckh­alle, vielen anderen Details wie dem Breitbanda­usbau bis zur Sanierung des Friedhofs war alles im Entwurf vorhanden. Der wird jetzt finalisier­t und bei der nächsten Sitzung vom Kämmerer der Verwaltung­sgemeinsch­aft Ries, Moritz Gerstner, vorgestell­t und nochmals im Detail erläutert.

Zudem vermeldete die Bürgermeis­terin, dass sie in Zusammenar­beit mit Gemeinderä­tin Manuela Kermann die gesamten Versicheru­ngen der Gemeinde durchgearb­eitet und auf den Prüfstand gestellt habe. Hier hätten sich im Laufe der Zeit von Dopplungen bis zu Unterversi­cherungen etliche Ansatzpunk­te ergeben, um Vereinfach­ungen und Kostensenk­ungen zu erreichen. Die betroffene­n Vereine und Gremien der Gemeinde werden entspreche­nd informiert beziehungs­weise um Mitarbeit gebeten.

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Foto: Jochen Aumann Vorerst kein Funkmast in Christgart­en: Die Gemeinde steigt aus dem Bayeri‰ schen Mobilfunk‰Förderprog­ramm aus.

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