Kein Funkmast in Christgarten
Ederheim steigt aus dem Bayerischen Mobilfunk-Förderprogramm aus
Ederheim Auf der Internetseite des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Entwicklung und Energie ist das Bayerische MobilfunkFörderprogramm als absolutes Erfolgsmodell beschrieben, denn die bayerische Staatsregierung „flankiert die Schließung von Versorgungslücken mit einem Programm (…) und der Zielsetzung, Mobilfunklücken in Regionen zu schließen, die marktwirtschaftlich nicht ausgebaut werden“. Will sagen: In Gemeinden wie beispielsweise Christgarten, in denen sich das Betreiben eines Mobilfunkmastes nicht lohnt, springt der Staat mit Förderungen bis zu 90 Prozent ein, um auch dort „die Verfügbarkeit und Übertragungsqualität der Mobilfunknetze nachhaltig zu verbessern und eine gute Versorgung auch in dünn besiedelten, ländlichen Regionen
als Grundlage für den weiteren wirtschaftlichen Erfolg Bayerns schaffen“. Klingt toll und überaus lukrativ, auch für Gemeinden wie Ederheim, die sich um den weißen Mobilfunk-Fleck Christgarten schon länger Gedanken gemacht haben.
Was in der wohlfeilen Ankündigung der Staatsregierung aber nicht steht ist, dass die Gemeinden für den Mastbau in Eigenregie in Vorleistungen gehen müssen und erst dann in den Genuss der Förderung kommen, wenn es ihnen gelingt, einen der drei großen Mobilfunkbetreiber zu gewinnen, der von diesem Mast aus auch ans Netz geht. Für Ederheim würde das bedeuten, mindestens 350 000 Euro (ohne die Kosten für einen Technikzugang) zu investieren, ohne irgendeine Garantie, dass ein Betreiber zugreift und die Gemeinde nicht auf den gesamten Kosten sitzenbleibt.
Vor diesem Hintergrund ist die einstimmige Entscheidung des Gemeinderats Ederheim zu sehen, aus dem genannten Mobilfunk-Förderprogramm auszusteigen. Dennoch hat es sich der Rat nicht leicht gemacht, hofft aber darauf, dass man mit dem Glasfaserausbau und entsprechenden, dann zu installierenden Hotspots in Christgarten über Internettelefonie vorankommt.
Der zweite wichtige Punkt der Sitzung war die Vorbesprechung zum Haushaltsplan 2021, die großen Raum einnahm. Bürgermeisterin Petra Eisele wollte dem Gremium die Möglichkeit geben, vor der endgültigen Erstellung auch seinerseits Anregungen einzubringen. Was nur zu einem kleinen Teil geschah, weil das „Papier“unter dem Titel „Was haben wir vor? Wo müssen wir hin?“wohl umfassend vorbereitet war. Von der Sanierung der Feuerwehrhäuser in Ederheim und Hürnheim
über die Sanierung der Mehrzweckhalle, vielen anderen Details wie dem Breitbandausbau bis zur Sanierung des Friedhofs war alles im Entwurf vorhanden. Der wird jetzt finalisiert und bei der nächsten Sitzung vom Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Ries, Moritz Gerstner, vorgestellt und nochmals im Detail erläutert.
Zudem vermeldete die Bürgermeisterin, dass sie in Zusammenarbeit mit Gemeinderätin Manuela Kermann die gesamten Versicherungen der Gemeinde durchgearbeitet und auf den Prüfstand gestellt habe. Hier hätten sich im Laufe der Zeit von Dopplungen bis zu Unterversicherungen etliche Ansatzpunkte ergeben, um Vereinfachungen und Kostensenkungen zu erreichen. Die betroffenen Vereine und Gremien der Gemeinde werden entsprechend informiert beziehungsweise um Mitarbeit gebeten.