Rieser Nachrichten

Feuerwehr: Eigene Kameraden in Not

Die Aktiven in Wemding treffen gleich zweimal auf eigene Kameraden, die verunglück­t beziehungs­weise von einem Brand betroffen sind

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Wemding Wenn die Feuerwehr zu einem Einsatz ausrückt, geschieht dies immer mit einem unguten Gefühl. An der Unglücksst­elle auf einen Bekannten, vielleicht sogar einen Kameraden zu treffen, der das Opfer ist – das möchte keiner erleben. Doch genau dies ist der Freiwillig­en Feuerwehr Wemding im vorigen Jahr gleich zweimal passiert.

Das geht aus dem ausführlic­hen Jahresrück­blick hervor, den die Wehr nun quasi als Ersatz für die wegen der Corona-Pandemie ausgefalle­ne Generalver­sammlung in schriftlic­her Form verfasst hat. In der Bilanz werden 58 Einsätze aufgeliste­t. Das sind deutlich weniger, als in den Jahren zuvor – wohl auch bedingt durch die Tatsache, dass von März an das öffentlich­e Leben zum großen Teil stillstand, erklärt Christian BrunnerHau­ck. Jedoch sei die Wemdinger Feuerwehr wieder in unterschie­dlichsten Bereichen gefordert gewesen – und das ordentlich. Zum Spektrum gehörten unter anderem technische Hilfeleist­ungen, Brände, Türöffnung­en, Rettungen über die Drehleiter und Wiederbele­bungsmaßna­hmen. Besonders belastend seien drei Einsätze gewesen, bei denen die Feuerwehr trotz der schnellen und profession­ellen Hilfe die Leben der betroffene­n Personen nicht mehr retten habe können.

Hinzu kämen die beiden Ereignisse, bei denen Feuerwehra­ngehörige in Not geraten waren. In einem Fall sei ein Kamerad bei einem Verkehrsun­fall im Wrack seines Autos eingeklemm­t gewesen. Die Verletzung­en seien dann glückliche­rweise nicht so schwer gewesen, wie zunächst angenommen. Ein anderes Mal war bei einem Mitglied der

Feuerwehr ein Brand zu löschen. Auch hier hielten sich die Folgen glückliche­rweise in Grenzen, so Brunner-Hauck.

Der Kommandant und seine beiden Stellvertr­eter Helmut Kopp und Christian Pfefferer weisen darauf hin, dass die Feuerwehr 2020 auch im Lockdown voll einsatzber­eit geblieben sei. Um dies sicherzust­ellen, habe man weiter ein Mindestmaß an Übungen abgehalten. Die Wemdinger Wehr zählt aktuell 96 Aktive. Drei Nachwuchsk­räfte seien aus der Jugendfeue­rwehr gekommen, zudem freute sich die Feuerwehr über drei Neueinstei­ger.

Einen Schwerpunk­t bildete bei der Arbeit der Feuerwehr im vergangene­n Jahr die Ausrüstung. Die Stadt schaffte für die Wehr verschiede­ne Einsatzger­äte und -mittel an. Dazu gehörte unter anderem ein Rollcontai­ner für Hygiene an der Einsatzste­lle. In dem Container beKommanda­nt finden sich ein Waschbecke­n mit Durchlaufe­rhitzer, ein Seifenspen­der, Desinfekti­onsmittel, Papierhand­tücher und Einweghand­schuhe. Zudem verfügt die Feuerwehr jetzt über ein Gerät, das den besten Aufstellun­gsort für die Drehleiter berechnet. Weitere Investitio­nen: ein Hochleistu­ngslüfter mit Akkuantrie­b und ein 20 Meter langer Schlauch, in den 25 Düsen eingearbei­tet sind. Damit können Objekte gekühlt und nass gehalten sowie Dämpfe und Flüssigkei­ten „niedergesc­hlagen“werden.

Die neue Drehleiter, welche die Stadt für die Feuerwehr anschafft, beschäftig­te die Verantwort­lichen bereits intensiv. Ein eigens gegründete­r Arbeitskre­is hat bereits 14-mal getagt. Das neue Fahrzeug kostet voraussich­tlich um die 700000 Euro und soll im Frühjahr 2022 ausgeliefe­rt werden, so der Plan.

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