Rennen um Mangelware
Zu „Impfen die Hausärzte ab 1. April?“(Bayern) vom 13. März:
Kommt nach dem Lockerungschaos jetzt auch noch das Impfchaos? Es mag ja bei den Impfzentren noch nicht alles perfekt laufen, daran kann man aber arbeiten. Dieses Konzept ist meines Erachtens aber das einzige, den auch auf Sicht nur begrenzt vorhandenen Impfstoff fokussiert und gemäß den vorgesehenen Prioritäten an die Impfberechtigten zu verteilen. Sind die Impfkapazitäten zu gering? Sind die Anfahrtswege zu lang? Mit weiteren dezentralen Impfzentren könnte dem abgeholfen werden. Die Alternative, demnächst allen (oder etwa nur ausgewählten?) Hausärzten oder Betriebsärzten die Impfungen zu überlassen, bedeutet eine hundertprozentige Verabschiedung von Impfprioritäten und ist der Start eines chaotischen Haseund-Igel-Rennens um die Mangelware Impfstoff. Wer ist denn so naiv zu glauben, dass es anders kommen würde? Nachdem uns unsere Politiker mit ihren Beschlüssen bereits sehenden Auges und mit voller Kraft in die dritte Welle laufen lassen, wollen sie jetzt auch noch dem Impfchaos Tür und Tor öffnen? Schilda lässt grüßen.
Dr. Bernd Espenschied, sich einem Corona-Test vom Fachpersonal, also einem PCR-Test, der schon für Erwachsene mehr als unangenehm ist, unterziehen, um den Kindergarten zu betreten. Ob Frau Trautner, Mutter von zwei inzwischen erwachsenen Kindern, damit auch einverstanden gewesen wäre? Eigentlich sollte sie sich dafür einsetzen, dass dieser Schwachsinn unter den Teppich gekehrt wird, und ihren Chef daran erinnern, dass die vor sehr langer Zeit versprochenen Lüftungsanlagen in Kindergärten und Schulen endlich installiert werden. Dann müsste man nicht durch regelmäßiges Lüften die Fenster bei diesen Temperaturen öffnen und die Schnupfnasen wären geringer. Vielleicht sollten sich die Politiker weniger mit ständigem Eigenlob überschütten und stattdessen ihre Hausaufgaben pflichtbewusst erledigen.
Angelika Richter,
Bobingen
Schwabmünchen