Rieser Nachrichten

Schnellere Zugverbind­ung?

Die CSU/AL-JB will die langen Schließzei­ten der Schranken in Möttingen vermeiden. Dafür sollen die Züge zwischen Nördlingen und Donauwörth schneller fahren

- VON BERND SCHIED

Landkreis Bereits seit Jahren sorgt der Bahnüberga­ng in Möttingen Richtung Lierheim wegen der oftmals langen Schließzei­ten der Schranken für Ärger. Bedingt ist dies durch die Zugkreuzun­g am Bahnhof nebenan, wo wegen der Eingleisig­keit der Strecke die Nahverkehr­szüge zwischen Donauwörth und Nördlingen aufeinande­r warten müssen. Besonders bei Zugverspät­ungen bilden sich mitunter Staus auf der Abbiegespu­r der Bundesstra­ße 25. In der Vergangenh­eit wurde immer wieder von verschiede­nen Seiten der Vorschlag gemacht, die Kreuzung nach Nördlingen zu verlegen. Doch die Deutsche Bahn wollte bisher davon nichts wissen.

Jetzt hat die CSU/AL-JB-Kreistagsf­raktion in ihrem aktuellen Nahverkehr­santrag einen neuen Vorstoß unternomme­n. Die Kreuzungs-Verlegung nach Nördlingen würde die Fahrzeiten der Züge insgesamt verkürzen und die Schließzei­ten der Schranken erheblich verringern, betont Fraktionsv­orsitzende­r Ulrich Lange. Möglich wäre dies, wenn die Züge auf der gesamten Strecke mit einer höheren Geschwindi­gkeit als derzeit unterwegs seien. Zudem hätte es den Vorteil, dass man in Donauwörth die im Rahmen des Deutschlan­dtaktes vorgesehen­en halbstündl­ichen Fernverkeh­rsanschlüs­se nach Norden Richtung Nürnberg rechtzeiti­g erreiche. „Nach dem aktuellen Fahrplan werden diese teilweise knapp verpasst und bei manchen Anbindunge­n kommt es zu unverhältn­ismäßig langen Wartezeite­n,“so Lange.

Aktuell fänden dazu Gespräche mit der Bayerische­n Eisenbahng­esellschaf­t (BEG) statt. Laut BEG hätte eine schnellere Fahrgeschw­indigkeit allerdings zur Folge, dass ein Haltepunkt, nämlich der in Wörnitzste­in, aufgelöst werden müsste. Anders wären die Züge nicht rechtzeiti­g zu den Fernverkeh­rsanschlüs­sen in Donauwörth, so die Begründung. Lange macht allerdings deutlich, dass eine Haltepunkt­auflösung nur die „Ultima Ratio“sein dürfe und nur bei Schaffung einer gleichwert­igen Nahverkehr­sanbindung Wörnitzste­ins denkbar wäre. Er hat daher die DB Netz AG aufgeforde­rt zu prüfen, ob eine Beschleuni­gung der Riesbahn technisch auch möglich wäre, ohne den Halt in Wörnitzste­in zu streichen. Das Ergebnis müsse man abwarten.

Expresszug von Stuttgart bis Nördlingen

Unterdesse­n hat das Eisenbahnu­nternehmen Go-Ahead Bayern auf Anfrage erklärt, nach derzeitige­m Stand den Expresszug von Stuttgart nach Aalen viermal pro Tag bis nach Nördlingen fahren zu lassen. Das sei mit der Bayerische­n Eisenbahng­esellschaf­t (BEG) besprochen. Von Donauwörth sei bisher nicht die Rede gewesen, so Pressespre­cher Winfried Karg. In Aalen habe der Zug aus Stuttgart kommend bisher relativ viel Pause. „In dieser Zeit kann man ihn nach Nördlingen und wieder zurück nach Aalen schicken“, erklärte Karg eine mögliche Variante. Ihn nach Donauwörth fahren zu lassen, würde zeitlich nicht funktionie­ren.

Der Freistaat habe eine Finanzieru­ng ihres Anteils der Strecke bereits zugesagt, aus Baden-Württember­g gebe es noch kein entspreche­ndes Signal, so der Go-Ahead-Sprecher. Das Verkehrsmi­nisterium Baden-Württember­g sagte auf Anfrage unserer Zeitung, eine Verlängeru­ng einer Expresslin­ie von Stuttgart über Aalen nach Nördlingen würde über den Standard des Landes hinausgehe­n und bedürfe einer kommunalen Mitfinanzi­erung, sprich seitens der Landkreise. Offen sei ebenfalls, inwieweit die bestehende trassentec­hnische Infrastruk­tur der Riesbahn für eine Angebotsau­sweitung ausreiche, erklärte Ministeriu­mssprecher­in Babett Waschke. All diese Fragen müssten noch geklärt werden.

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Foto: Fotohaus Hirsch/Cara‰Irina Wagner Wenn die Schranken des Bahnüberga­ngs in Möttingen lange geschlosse­n sind, kommt es auf der B 25 zu Staus. Das will die CSU/AL‰JB‰Fraktion im Kreistag ändern – sie will die Zugkreuzun­g nach Nördlingen verlegen.

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