Zu arm für Winterkleidung
Unterstützung für kranke Rentnerin
mit einem Schraubenzieher zu öffnen – ganz analog quasi. Doch Sicherheitslücken bei intelligenten Systemen im Haushalt werden der Behörde zufolge zunehmend zum Risiko. Denn während Anlagen, die man bequem mit dem Smartphone oder dem Tablet steuern kann, bei den Verbrauchern immer beliebter würden, sei der IT-Schutz bei den Geräten oft zu lasch, bemängeln die Experten. „Der Angreifer kann sich über nicht gesicherte Komponenten Zugang verschaffen“, erklärt Wolfgang Trespe, Fachexperte für technische Prävention beim BLKA im Gespräch mit unserer Redaktion. „Man kommt quasi über den Kühlschrank in die Alarmanlage. Und wenn es keinen ausreichenden Schutz gibt, dann kann die Anlage abgeschaltet werden.“
Hinzu käme, dass über die intelligenten Lösungen die Lebensgewohnheiten der Menschen ausspioniert werden könnten. Wann werden die Geräte verwendet? Wann findet ein Datenverbrauch statt? Wann ist die Alarmanlage scharf gestellt? Für Kriminelle können Antworten auf diese Fragen ziemlich aufschlussreich sein. „Früher haben Einbrecher vor Häusern geschaut, wo sich die Post stapelt. Heute können sie sich die Online-Daten anschauen.“
Noch hat das Landeskriminalamt keine belastbaren Zahlen zu Wohnungseinbrüchen, die auf SmartHome-Geräte zurückgehen. „Die Technik zeigt uns aber, dass diese Risiken bestehen“, sagt Trespe. Videokameras etwa machten es potenziellen Betrügern besonders leicht. „Die sind oft völlig offen online einsehbar. Da muss man sich nicht mal reinhacken“, sagt der Experte.
Bei Smart-Home-Systemen sind verschiedene Geräte über das Internet vernetzt und interagieren miteinander. Daten können lokal oder dezentral in einer Cloud gespeichert werden. Vor allem bei Systemen, die der Sicherheit dienen und die der Nutzer selbst installieren muss, fehlt dem BLKA zufolge oft ein integrierter Schutz. Wenn es einem Angreifer gelingt, sich Zugang zu einem Netzwerk zu verschaffen, dann könne er auch Schadsoftware einspeisen. Das ermögliche es ihm, das Netz für Angriffe auf andere zu nutzen – und dabei unerkannt zu bleiben. „Das Problem ist, dass die Anlagen im Handel oftmals ohne ausreichenden Schutz angeboten werden“, sagt Trespe. „Die Menschen denken, dass sie sich mit einer intelligenten Alarmanlage etwas Gutes tun – aber wenn es dafür keine Zertifizierung gibt, dann ist genau das Gegenteil der Fall.“Das BLKA empfiehlt deshalb, ausschließlich DIN-geprüfte und zertifizierte „Gefahrenwarnanlagen“oder „Alarmanlagen mit SmartHome-Funktion“zu verwenden, um die Mindestanforderungen für eine hinreichende Verschlüsselung zu erhalten.
Angriffe auf das intelligente Zuhause seien ein relativ neues Phänomen,
Kriminelle müssten ihre Maschen erst anpassen. „Wir gehen aber davon aus, dass unzureichend geschützte Netzwerke für Einbrecher immer interessanter werden“, sagt der Präsident des BLKA, Harald Pickert, in einem Pressestatement. „Darauf müssen wir uns als Ermittler strategisch einstellen.“Auch Kriminalitätsphänomene wie Stalking und Erpressung seien in Zusammenhang mit Smart-HomeSystemen denkbar.
Die Sicherheitsexperten appellieren deshalb an Nutzer, ihre SmartHome-Anlagen zu schützen. Dazu gehörten Sicherheitsupdates und eine Aktivierung der Firewall. Auch Passwörter sollten regelmäßig geändert werden. Trespe macht deutlich: „Im Prinzip ist das wie bei einem Laptop. Einen Kühlschrank muss man heute genauso schützen wie einen Computer.“
Augsburg Wer im Alter ohnehin nur über eine Minirente verfügt, droht schnell in der Armutsfalle zu landen, wenn auch noch eine Erkrankung dazukommt. Eine 71-jährige Rentnerin aus der Region ereilte dieses Schicksal. Ein sozialer Dienst, der die Frau ambulant betreut, machte die Kartei der Not auf die missliche Lage der Seniorin aufmerksam, deren Lebenssituation sich durch die Pandemie noch verschärfte.
Die Frau lebt von einer kleinen Rente und erhält aufstockend Wohngeld. Lange ging sie zur Tafel, um sich mit günstigen Lebensmitteln zu versorgen. Als diese aufgrund der Corona-Pandemie zeitweise schließen musste, wuchs ihre Sorge ums Geld. Zumal sich auch ihr Gesundheitszustand verschlechterte und mehrere Krankenhausaufenthalte nötig wurden. Ganz gesund wurde sie nicht. Dafür nahmen ihre psychischen Probleme zu. In der Folge kaufte sie oft rezeptfreie Arzneimittel in der Hoffnung, damit ihre Gesundheit zu verbessern. Doch das ließ ihr schmales Budget eigentlich nicht zu. Als sie nun nicht einmal mehr Geld für Winterkleidung und Schuhe hatte, bat der soziale Dienst, der die Frau begleitet, die Kartei der Not um Hilfe. Das Leserhilfswerk unserer Redaktion unterstützte die Rentnerin bei der Anschaffung von Kleidung und Schuhen.
Spenden
Möchten auch Sie Menschen aus der Region unterstützen? Das sind die Spendenkonten der Kartei der Not:
● Kreissparkasse Augsburg
IBAN: DE54 7205 0101 0000 0070 70 BIC: BYLADEM1AUG
● Stadtsparkasse Augsburg
IBAN: DE97 7205 0000 0000 0020 30 BIC: AUGSDE77XXX
● Sparkasse Allgäu
IBAN: DE33 7335 0000 0000 0044 40 BIC: BYLADEM1ALG
● SpardaBank Augsburg
IBAN: DE42 7209 0500 0000 5555 55 BIC: GENODEF1S03
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