Rieser Nachrichten

Wie man die Jugendkick­er bei Laune halten kann

Der für den Amateurspo­rt seit Monaten geltende Lockdown stellt die Vereine vor große Herausford­erungen. Das Aufarbeite­n der Defizite könne Monate dauern, fürchten Experten

- VON KLAUS JAIS

Nördlingen In Corona-Zeiten sorgen sich viele Fußballver­eine in der Region um die Junioren, wobei die ab 14-Jährigen derzeit zum Nichtstun verurteilt sind. Viele Trainer und Jugendbetr­euer befürchten einen Rückgang der Spielerzah­len und machen sich Gedanken um die Leistungen der Jugendlich­en.

Die derzeitige Situation rund um die Corona-Pandemie sorgt bei den Klubs der Region, gerade auch im Jugendbere­ich, für viele offene Fragen. Denn noch ist nicht abzusehen, wann der Ball auf den Sportplätz­en wieder rollen darf. Das stellt die Vereine vor große Herausford­erungen. Vor allem geht es darum, die Spieler bei Laune zu halten, bis es zum Re-Start kommt. Doch das ist während des zweiten Lockdowns gar nicht so einfach. Das betrifft nicht zuletzt die Junioren und Juniorinne­n, die sich gerade in ihrem letzten Jugendjahr befinden und sich für die Frauen- und Herrenmann­schaften empfehlen wollen – aber kaum spielen können. Auch besteht die Gefahr, dass die eh schon sinkenden Zahlen von Spielerinn­en und Spielern im Jugendbere­ich den ruhenden Spielbetri­eb noch weiter abfallen könnten.

Die Fußballabt­eilung des TSV Nördlingen hat eine Woche lang ein schlüssige­s Hygienekon­zept erstellt und mit dem städtische­n Liegenscha­ftsamt abgestimmt, am vergangene­n Montag ging es dann für acht Mannschaft­en wieder los (wir berichtete­n). In den Vereinsgru­ppen kümmere sich ein Trainer um maximal zehn Kids (im DFB-Stützpunkt-Training für die Jahrgänge 2007, 2008 und 2009 an jedem Montag ist dieses Verhältnis eins zu vier), schildert Isa Topac, der Leiter des Nachwuchsl­eistungsze­ntrums, den Übungsbetr­ieb, der unterhalb einer Inzidenz von 100 auch weiterhin möglich ist. „Es dürfen alle Spieler trainieren, die noch keine 14 Jahre alt sind, wir achten genau auf das Geburtsdat­um“, sagt Topac. Zwischen November 2020 und März 2021 wurde Online-Training angeboten. Mit den Erfahrunge­n aus dem ersten Lockdown wurde innerhalb kürzester Zeit das OnlineTrai­ning wieder aufgenomme­n. Für alle Jahrgänge wurden und werden auch noch aktuell Online-LiveTraini­ngseinheit­en angeboten. Das Angebot ist sehr abwechslun­gsreich: Dabei stehen unter anderem Schulungen im taktischen Bereich, Coerver-Training sowie Stabilität­s- und Mobilitäts­übungen zur Verfügung.

„Wir haben die Spieler zur Online-Schulung animiert, aber die Teilnahme wurde nicht kontrollie­rt“, erläutert Topac, der bei den Spielern der Leistungsk­lassen bislang noch keinen Fall hatte, wo Spieler durch die lange Pause die Lust am Fußball verloren haben. „Bei dem einen oder anderen, der ,nur’ im jüngeren Jahrgang und da dann in der Kreisliga spielt, könnte ich mir vorstellen, dass dieser nicht

Auf das Geburtsdat­um wird genau geachtet

so heiß auf Fußball ist und dann etwas anderes machen will. Die Mehrzahl der Spieler sieht aber Fußball als mehr als nur ein Hobby mit entspreche­nden Ambitionen. Das Problem besteht darin, dass wegen der wegen Corona entstanden­en Defizite vor allem im unteren Bereich – U13 und jünger – viel verloren wurde. Diese Defizite müssen wir nun aufarbeite­n und das kann dauern“, meint Topac, dem wichtig ist, dass alle Trainer die gleichen Inhalte vermitteln, damit Spieler bei einem Trainerwec­hsel auf Bestehende­s aufbauen können.

Personelle Änderungen gibt es zur neuen Saison 2021/2022 im Trainerber­eich. Die U19 überdurch nimmt Karl Schreitmül­ler von Andreas Schröter, der sich dann gänzlich seiner Aufgabe als Sportdirek­tor widmen kann. „Wir sind froh, dass wir da einen kompetente­n Trainer gewinnen konnten“, sagt Isa Topac.

Der 50-jährige Ebermergen­er war schon von 2014 bis 2016 Übungsleit­er der Nördlinger U19 (Landesliga und Bayernliga). Anschließe­nd wechselte er zum Bayernligi­sten TSV Rain und aktuell coacht er den Kreisklass­entabellen­führer TSV Wemding, der vor der Rückkehr in die Kreisliga steht. U18-Trainer bleibt Tobias Rusch. Die U17 übernimmt mit Torsten König ein weiterer Ebermergen­er im TSV-Trainertea­m. Er war bislang U16-Trainer und tauscht quasi mit Markus Leister, der bisher die U17 coachte.

Die klassenhöc­hste Jugendmann­schaft, die U15 in der Bayernliga, bleibt unter den Fittichen von Fabian Schmidt. Die U14 übernimmt Isa Topac von Kazim Temizel, der dafür die U13 trainieren wird. U12-Trainer bleibt Markus Klaus und auch die vier Stützpunkt­trainer heißen weiterhin Isa Topac, Fabian Schmidt, Torsten König und Markus Klaus. BFV-Auswahltra­iner bleibt Andreas Schröter.

Schreitmül­ler kehrt zu den U19‰Junioren zurück

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Foto: Axel Schmidt Ballübunge­n I: Fußballsch­uhe sind im Wohnzimmer natürlich nicht angesagt, aber auch in Strümpfen macht das Jonglieren des Balles Spaß und fördert die Geschickli­chkeit.
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Foto: Jais Isa Topac ist der Leiter des Nachwuchs‰ leistungsz­entrums Nördlingen.

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