Rieser Nachrichten

Ab Montag drohen Schließung­en

Die Inzidenz liegt im Landkreis nun knapp unter 100. Sind Schulen und Kitas bald wieder zu?

- VON THOMAS HILGENDORF UND WOLFGANG WIDEMANN

Landkreis Die Daten des RobertKoch-Instituts wurden am Donnerstag erst spät veröffentl­icht. Früher dran war man indes beim Landesamt für Gesundheit – auf deren Internetpr­äsenz prangte ab Mittag eine recht hohe Zahl zum CoronaInzi­denzwert: 97,92 beträgt die Sieben-Tages-Inzidenz pro 100000 Einwohner im Landkreis DonauRies. Nach den aktuellen staatliche­n Corona-Regelungen heißt das: Es drohen wieder Schließung­en. Einen kleinen Hoffnungss­chimmer gibt es allerdings noch.

Sollte der Wert am heutigen Freitag – laut Landratsam­t-Sprecher Simon Kapfer der entscheide­nde Stichtag – entgegen aller Erwartunge­n

und Wahrschein­lichkeit unter 100 liegen, wären keine Schließung­en anberaumt für die kommende Woche. Entscheide­nd sei alleine der Freitags-Wert des RKI, so Kapfer. Schulen und Kindertage­sstätten wären bei einer Inzidenz ab 100 von Montag an zu. Die Notbetreuu­ngen würden dann wieder greifen.

Eine Anordnung zum Distanzunt­erricht beträfe sämtliche Schularten, mit wenigen Ausnahmen.

Grundschul­en sowie die Grundschul­stufe der Förderzent­ren müssten auf das Homeschool­ing übergehen – weiterführ­ende und berufliche Schulen, übrige Jahrgangss­tufen der

Förderzent­ren, Staatsinst­itute für die Ausbildung von Fach- beziehungs­weise Förderlehr­ern ebenfalls. Abweichend hiervon fände in den Abschlussk­lassen aller weiterführ­enden und berufliche­n Schulen Wechsel- beziehungs­weise Präsenzunt­erricht mit einem Mindestabs­tand von 1,5 Metern statt. Die Schulvorbe­reitenden Einrichtun­gen öffneten im Gleichklan­g mit den vorschulis­chen Kindertage­sstätten und den vorschulis­chen Heilpädago­gischen Tagesstätt­en.

„Im Distanz- und Wechselunt­erricht soll im Rahmen der personelle­n und räumlichen Möglichkei­ten der jeweiligen Schule eine Notbetreuu­ng eingericht­et werden. Der Rahmenhygi­eneplan Schule ist einzuhalte­n“, teilt das Landratsam­t mit.

Erich Hofgärtner, Schulleite­r der Grundschul­e Rain, hat die aktuelle Entwicklun­g kommen sehen: „Wir spüren, dass sich die Situation verschärft hat.“Seine Schule ist nur ein Beispiel für die jüngste Tendenz: Zuletzt war in Rain eine Wechselunt­errichtskl­assenhälft­e in Quarantäne. Einzelne Kinder anderer Klassen befänden sich zudem in Quarantäne – als Kontaktper­sonen von positiv auf Corona Getesteten. „Die Lehrer sind besorgt“, so Hofgärtner.

Für den Handel und andere Bereiche des öffentlich­en Lebens würde bei drei Tagen über 100 die sogenannte „Notbremse“gelten – sprich: Es gälten dann die Maßnahmen von vor dem 8. März, unter anderem die Ausgangssp­erre von 22 bis 5 Uhr. Ministerpr­äsident Markus Söder lehnte Abweichung­en von den Notbremsen-Regelungen zuletzt vehement ab. Ein Corona-Ausbruch, der zu Reihentest­ungen führte, wurde zuletzt bei Airbus Helicopter­s in Donauwörth festgestel­lt.

In den vergangene­n Tagen hatte sich die Zahl der nachweisli­ch mit dem Coronaviru­s infizierte­n Personen im Landkreis Donau-Ries wieder deutlich erhöht. Am Mittwoch waren 33 Neuinfekti­onen binnen eines Tages festgestel­lt worden – am Montag waren es lediglich zwei gemeldete Fälle gewesen, am Dienstag dann bereits zehn.

Betroffen sind beinahe sämtliche Schularten

Schulleite­r: Die Lehrer sind besorgt

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