Erinnerungen an Schilda
Zum Bericht „Hesselbergbahn: Kritik an der CSU“in den Rieser Nachrichten am 12. März:
Mit seiner überraschenden Absage an die „Hesselbergbahn“hat MdB Ulrich Lange ungewollt diesem seit vielen Jahren vor sich hindämmernden Projekt zu höchster Aktualität verholfen.
Überraschend ist der Vorstoß von Herrn Lange deshalb, weil er sich in der jüngeren Vergangenheit zum Beispiel mit seinen begrüßenswerten Forderungen nach einer Bahn-„Express-Verbindung“Stuttgart – Nördlingen – Donauwörth – Augsburg oder nach ICHalten in Nördlingen als „Fan“der Schiene hervorgetan hat.
Warum eine bessere Anbindung an das Schienen-Netz nur in Richtung West – Ost (Stuttgart – Nördlingen – Augsburg) richtig sein soll, nicht aber in Richtung Süd – Nord (Nördlingen – Gunzenhausen – Nürnberg) samt dem dazugehörigen attraktiven Verkehrsverbund Nürnberg, ist unerfindlich.
Die zur Reaktivierung der Strecke erforderliche Infrastruktur ist weitgehend vorhanden, müsste höchstens ertüchtigt werden. Dass der Weg per Bahn nach Norden im Ries versperrt bleiben soll, erinnert zunehmend an Schilda, da die Verbindung Wassertrüdingen – Gunzenhausen definitiv wieder in Betrieb genommen wird. Strittig ist also nur noch das Teilstück Nördlingen – Wassertrüdingen.
Die Vorteile der Schiene gegenüber der Straße zum Beispiel im Umweltbereich sind in West-OstRichtung genau die gleichen wie im Richtung Süd-Nord. Ein Familienausflug zur Nürnberger Burg sollte ebenso umweltfreundlich und entspannt möglich sein, wie ein solcher zum Augsburger Zoo.
Wichtig ist, dass es endlich im Kreistag „zum Schwur“kommt und ausschließlich nach sachgerechten Aspekten entschieden wird. Eine solche offene Debatte würde zudem unschönen Gerüchten den Boden entziehen, wonach die Widerstände gegen die Reaktivierung der „Hesselbergbahn“etwas mit vermeintlich „freundschaftlichen“Verbindungen einzelner Kreisräte zu Busunternehmern zu tun haben könnten.
Gunther Lenner, Oettingen