Reimlingen plant neue Urnengräber
Der Gemeinderat Reimlingen hat über den Haushalt 2021 beraten. Einen Rekord gibt es bei den Gewerbesteuereinnahmen. Wofür die Gemeinde Geld ausgibt
Reimlingen Die Gemeinde Reimlingen hat in diesem Jahr einige Projekte vor. Über deren Kosten hat der Gemeinderat in seiner vergangenen Sitzung über den Etat vorberaten.
Der Vermögenshaushalt, aus dem Investitionen getätigt werden, sieht Ausgaben in Höhe von rund 3,1 Millionen Euro vor (2020 waren es 3,7 Millionen). Zu den größten Investitionen zählen laut dem Haushaltsentwurf des Kämmerers der VG Ries, Moritz Gerstner, die Straßensanierungen mit insgesamt rund 1,3 Millionen Euro, vor allem geht es dabei um die Schmähinger Straße und die Herkheimer Straße (die Förderungen belaufen sich laut dem Haushaltsentwurf voraussichtlich auf 460000 Euro).
Für sämtliche Kanalsanierungen sind 2021 Kosten in Höhe von circa 619000 Euro angesetzt, betroffen sind davon unter anderem die Schlossstraße, die Schmähinger Straße und die Hauptstraße. Andererseits rechnet die Gemeinde 2021 mit 622000 Euro Fördergeldern für die Kanäle. Für die Sanierung der Kindertagesstätte sind 100 000 Euro angesetzt – man werde aller Voraussicht nach dieses Jahr damit aber nicht fertig, sagte Leberle. Die Kosten für Grunderwerb betragen laut dem Haushaltsentwurf 250000 Euro. In den Straßen, die saniert werden, wird auch die Straßenbeleuchtung erneuert, wofür 119000 Euro eingeplant sind. Zudem soll die Straßenbeleuchtung im Siedlungsbereich Mittelweg auf LEDLampen umgestellt werden – eine Energiespar-Maßnahme, die sukim ganzen Dorf umgesetzt wird. Nach einer Beratung im Gemeinderat wird der Planansatz von 25 000 Euro hierfür in 2021 um 5000 Euro erhöht, um auch die Ostenstraße und den Riedweg einzubeziehen (insgesamt damit 66 Straßenleuchten). Leberle hofft dabei auf eine Förderung von 20 bis 25 Prozent.
Der Gemeinderat beriet auch darüber, für die Spielplätze Geräte für unter Dreijährige anzuschaffen. 25000 Euro sollen hierfür eingeplant werden, wobei später erst entschieden werde, welche Spielplätze man damit ausstatten wolle.
Die Räte diskutierten auch, auf dem Friedhof einen zusätzlichen Bereich für Urnengräber einzurichten, denn diese Bestattungsform werde in zunehmendem Maße gewählt. Im Unterschied zum bestehenden Urnenbereich mit Grabflächen von 90 mal 90 Zentimeter, wurden Möglichkeiten für kleinere und pflegeleichtere Urnengräber angedacht. Eine Urnenwand lehnten Leberle und andere Gemeinderäte jedoch ab, da man nach zehn Jahren die Urnen wieder herausnehmen müsse – im Erdreich hingegen könnten sich die Urnen zersetzen. Daher bevorzugt der Gemeinderat ein Urnenfeld mit Grabflächen von circa 50 mal 50 Zentimeter, die man beispielsweise in einem Halbrund um eine Skulptur anlegen könnte. Das Gremium plant hierfür 10000 Euro im Haushalt ein.
Der Verwaltungshaushalt, aus dem die laufenden Ausgaben bezessive stritten werden, umfasst wie im Vorjahr 2,5 Millionen Euro an Einnahmen – und das, obwohl 124000 Euro weniger Schlüsselzuweisungen in die Gemeindekasse fließen (30 Prozent weniger). Auch der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer fällt um 15 000 Euro niedriger aus (insgesamt 830000 Euro) – „da merkt man die Krise am stärksten“, sagte Leberle.
Andererseits rechnet die Gemeinde bei den Einnahmen aus der Gewerbesteuer mit 350000 Euro (plus 17 Prozent), und das sei noch vorsichtig kalkuliert, sagte Leberle, denn das Rechnungsergebnis für 2020 habe über 500000 Euro betragen und sei damit so gut wie noch nie gewesen. Bei den Ausgaben im Verwaltungshaushalt steigen andererseits die Gewerbesteuerumlage auf 39 000 Euro (160 Prozent mehr), die Kreisumlage auf 728000 Euro und die Zuweisungen und Zuschüsse auf 471 000 Euro. Für den sonstigen sächlichen Verwaltungs- und Betriebsaufwand sind Ausgaben in Höhe von 299000 Euro vorgesehen (27 Prozent mehr), wobei vor allem die Anschaffung neuer Feuerwehrschutzanzüge für die gesamte Mannschaft mit 50 000 Euro ins Gewicht fällt. Insgesamt sollen aus dem Verwaltungshaushalt 220000 Euro zum Vermögenshaushalt für Investitionen zugeführt werden.
Für die Finanzierung der genannten Investitionen sieht der Haushaltsentwurf eine Rücklagenentnahme von rund einer Million Euro vor, womit am Ende des Jahres noch immer Rücklagen in Höhe von rund 600 000 Euro vorhanden wären. Leberle nannte den Haushalt folglich „grundsolide“.