Schwäbische Sumpfgebiete
Ein Sumpf ist gewöhnlich ein Feuchtgebiet in einer Flussniederung. So ist er im Lexikon definiert. Und die Region Schwaben ist mit Flüssen und Bächen gesegnet wie nicht viele andere Gegenden in Deutschland. Lech, Wertach, Iller, Günz – um nur eine Auswahl zu nennen. Überall mäandern Fließgewässer munter zur Donau hin.
Unter den mikroklimatischen Bedingungen dieser Feuchtgebiete mit ihren häufigen dichten Nebeln gedeihen nicht nur bestimmte Pflanzenarten besonders gut. Auch eine spezielle Art von Homo politicus scheint sich hier prima zu entwickeln. Das könnte man ableiten, wenn man die politischen Affären der letzten Jahrzehnte betrachtet.
Da finden sich einige Arten von schwäbischen Politik-Sumpfgewächsen. Erinnert sei an besondere „Blüten“wie den legendären Georg („Schüttel-Schorsch“) Schmid, der als CSU-Fraktionschef in der „Verwandtenaffäre“des Bayerischen Landtags im Morast versank. Zuletzt tätigten die Herren Sauter und Nüßlein lukrative, zumindest umstrittene Politikergeschäfte im Nebel der Günz-Sümpfe.
Und auch bei der aktuellen Impfkampagne roch es hier zumindest modrig. Kirchliche Würdenträger bis hin zum Bischof und auch ein Landrat aus Donauwörth machten landesweit Schlagzeilen, weil sie sich beim Impfen vordrängelten.
Zu unterstellen, Schwaben wäre ein großer Sumpf, ist falsch. Doch so manche hiesige Feuchtgebiete sollten schleunigst entwässert werden. Und dabei muss folgender Satz des griechischen Dichters Aristophanes beherzigt werden: „Wer den Sumpf trockenlegen will, darf nicht die Frösche fragen.“