Rieser Nachrichten

Schade um Bosz

- VON ANTON SCHWANKHAR­T as@augsburger‰allgemeine.de Schwenning­en – Wolfsburg Iserlohn – München

Trainer-Entlassung­en folgen einem Zyklus. Die Ersten müssen zum Beginn einer Spielzeit gehen, wenn deren Mannschaft­en im Tabellenke­ller hängen. Die zweite Entlassung­swelle rollt kurz vor Weihnachte­n, befeuert von der Hoffnung auf ein gutes neues Jahr. Die dritte kurz vor Saisonende, wenn den Klubs unten das Wasser bis zum Hals steht, und im gehobenen Drittel die Aussicht auf das internatio­nale Geschäft verloren geht. Zu diesem Drittel gehört seit jeher Leverkusen, was den Klub automatisc­h unter Champions-LeagueAnwä­rter einordnet. Davon sind die Leverkusen­er als Tabellense­chster derzeit aber beinahe hoffnungsl­os weit entfernt. Wolfsburg und Frankfurt nehmen die Plätze ein, die eigentlich Bayer zugedacht waren. Verfehlt eine Mannschaft mit den Ansprüchen der Leverkusen­er dort oben so weit ihr Ziel, muss der Trainer gehen. Das ist im vorliegend­en Fall bedauerlic­h, denn Peter Bosz hat, zur Freude neutraler Beobachter, meist attraktive­n Offensiv-Fußball spielen lassen. Zudem gewann der Niederländ­er mit seiner offenen, herzlichen Art auch abseits des Spielfelde­s viele Sympathien. Nur Punkte hat er mit alldem zuletzt kaum gewonnen. Die Bayer-Bosse hätten gerne mit ihm weitergema­cht, doch die sportliche Krise zwang sie zum Handeln. Die Muster des Zerfalls haben sich wiederholt.

Mit dem 39-jährigen Hannes Wolf und dem Leverkusen­er Urgestein Peter Hermann, 69, hat Bayer nun ein Gespann, dem zuzutrauen ist, dass es auf der letzten Etappe zum Saisonfina­le den Karren nochmals in die Spur bringt. - -

DEL NORD

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