Der letzte Tanz ist schon ein Jahr her
Den „Fröhlichen Tanzkreis“gibt es seit 25 Jahren mit historischen und geselligen Tänzen in Nördlingen
Nördlingen Bestimmt hätte sich Edeltraud Pilz zum 25-jährigen Bestehen ihres Tanzkreises etwas Besonderes einfallen lassen. Die tanzbegeisterte Frau bietet seit 1. März 1996 als Übungsleiterin gemeinsam mit dem Bayerischen Roten Kreuz den „Fröhlichen Tanzkreis“an. Zuerst sollte es nur ein Kurs für je zehn Abende werden, sagt sie, gefolgt von weiteren Abendkursen. Doch die erste Tanzgruppe meldete sich auch zu dem nachfolgenden Kurs an. Deshalb wurde daraus ein festes Programmangebot, das sich von anfangs zwölf Personen auf die heutige Anzahl von 36 Teilnehmern vergrößerte.
Auf die Idee, in Nördlingen einen Tanzkreis zu starten, sei sie durch den historischen „Winpurc Tanzkreis“in Wemding gekommen, erklärt Pilz. Deshalb nahm sie als BRK-Mitglied an dem Weiterbildungsangebot „Grundlehrgang zum Übungsleiter Tanzen mit Senioren“im Frühjahr 1995 in Jettingen teil, dem im Herbst ein Aufbau-Lehrgang mit abschließender Prüfung zur Übungsleiterin folgte. Nach einem Informationsabend im Februar 1996, startete sie dann im März im BRK-Saal am Bleichgraben den
„Fröhlichen Tanzkreis“. Diesen Namen hätte sie sich ausgedacht, erzählt Pilz, da es ihr wichtig gewesen sei, den Begriff „Seniorentanz“zu vermeiden, sie wolle mit ihrem Tanzangebot alle Menschen ansprechen, die auf diese Art der Bewegung Lust haben. Für sie sei Tanz eine ganzheitliche Methode zur Gesunderhaltung, da Körper und Geist einbezogen würden, ebenso wären Freude und Spaß an Tanz immer mit dabei.
Seinen ersten Auftritt hatte der „Fröhliche Tanzkreis“im Frühling 1997 bei der Maifeier des BRK-Altenheims in Donauwörth. Es folgten, neben den regelmäßigen freitäglichen Tanzabenden, weitere Auftritte, so beim Spitalhoffest und beim Frühlingsfest des Altenheims St. Vinzenz. Zur 1100-JahrfeierNördlingens im Jahr 1998 nahm der „Fröhliche Tanzkreis“zum ersten Mal am Historischen Stadtmauerfest teil. Dort seien sie auch erstmals mit ihren gemeinsam geschneiderten historischen Gewändern aufgetreten, sagt Pilz. Während der drei Tage traten sie an unterschiedlichen Plätzen auf, ihre Musikbox war auf einem Leiterwagen mit dabei. Ab da nahmen sie regelmäßig beim Umzug und mit Auftritten am Stadtmauerfest teil. Außer bei der letzten Veranstaltung im Jahr 2019, erklärt Edeltraud Pilz, da sei ihr Auftritt ausgefallen, weil ihnen die Kraft für zusätzliche Proben fehlte.
Beim Stadtmauerfest sei ihr Repertoire an historischen Tänzen gefragt, so Pilz. Dazu gehört der „Gustavs Skal“, ein Tanz aus dem nördlichen Schweden, der getanzt wurde, wenn König Gustav Adolf einen Sieg errungen hatte. Daneben gibt es die „geselligen Tänze“, die einen Großteil ihres Tanzangebotes ausmachen. Davon hat Pilz einige, wie den „Roter Pfeffer“, selbst entwickelt und choreografiert. Je nach Tanz müsse auf die Anzahl der Personen geachtet werden, so beim Rundtanz und beim Square Dance. Beim Reigentanz Kolo könnte dagegen die Zahl der Teilnehmer beliebig sein.
Neben dem Tanz hätte sich in den 25 gemeinsamen Jahren ein freundschaftlicher Zusammenhalt entwickelt, der ihnen seit dem 16. März 2020, ihrem letzten gemeinsamen Tanzabend vor den Corona-Einschränkungen, fehle. Deswegen müsse nun auch ihre 25-Jahr-Feier vorerst ausfallen.
Edeltraud Pilz freut sich auf den ersten gemeinsamen Abend nach der Pandemie und hat dafür bereits zwei Tänze ausgesucht. Mit dem Blocktanz „Halleluja“und dem Solotanz „Wie im Himmel“, sollen sich die Tänzer dann wieder frei über das Parkett bewegen.