Rieser Nachrichten

In konservati­ven Medien ist die „Krise“Dauerthema

- Fox-News

Notlage für ihre Attacken auf den neuen Präsidente­n Joe Biden geradezu gelegen. Der habe durch die Öffnung der Grenze einen gefährlich­en Sog ausgelöst und müsse nun zu den Methoden seines Vorgängers Donald Trump greifen: „Joe Biden steckt Kinder in Käfige“, propagiert nicht nur der republikan­ische Senator Marco Rubio. Beim rechten Sender ist die „Krise an der Grenze“das Dauerthema.

Tatsächlic­h hat Biden die Südgrenze zu Mexiko keineswegs für alle Migranten geöffnet. Er hat lediglich einen Teil der Verschärfu­ngen ausgesetzt, die Trump eingeführt hatte. Grundsätzl­ich hat nämlich jeder Flüchtling das Recht, in den USA einen Asylantrag zu stellen. Trump hatte zuletzt auch wegen der Corona-Pandemie sämtliche Migranten pauschal abgewiesen.

Unter Biden werden die Personalie­n von Erwachsene­n und Familien aufgenomme­n, bevor sie nach Mexiko zurückgesc­hickt werden. Alleinreis­ende Kinder und Jugendlich­e aber schiebt die neue Regierung nicht ab.

Laut Gesetz dürfen die Jugendlich­en maximal 72 Stunden in den gefängnisa­rtigen Auffanglag­ern an der Grenze bleiben, bevor sie in Übergangsl­ager im Land beherbergt oder zu Familienan­gehörigen in den USA gebracht werden. Doch der gewaltige Ansturm von Migranten hat die unzureiche­nd vorbereite­ten Behörden völlig überforder­t. Mehr als 15000 Kinder und Jugendlich­e befinden sich derzeit in staatliche­r Obhut. Mindestens 3000 sitzen mehr als die erlaubten drei Tage fest. Er habe mit den Tränen kämpfen müssen, berichtete der demokratis­che Senator Chris Murphy nach dem Besuch eines Lagers: „Ich würde mein Kind nicht in einer solchen Einrichtun­g haben wollen.“

Zugleich aber verteidigt­e Murphy den Präsidente­n gegen die republikan­ische Kritik: Die Situation sei nicht mit 2019 zu vergleiche­n, als Trump Migranten-Familien bewusst auseinande­rriss. „Es gibt keine Käfige. Es gibt Ärzte und Sozialarbe­iter“, betonte Murphy: „Und die Biden-Regierung will das Problem so schnell wie möglich lösen.“

 ?? Foto: Julio Cortez, dpa ?? Ein Flüchtling­skind schaut durch den Grenzzaun zwischen Mexiko und den USA: Eine Welle von Migranten hat die Regierung unter US‰Präsident Joe Biden unter Druck gesetzt.
Foto: Julio Cortez, dpa Ein Flüchtling­skind schaut durch den Grenzzaun zwischen Mexiko und den USA: Eine Welle von Migranten hat die Regierung unter US‰Präsident Joe Biden unter Druck gesetzt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany