Rieser Nachrichten

Räte mahnen: Stadt muss aufs Geld schauen

Was die Fraktionen im Harburger Stadtrat zu den Investitio­nen und zur Finanzlage sagen

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Harburg Die Stadträte in Harburg waren sich am Donnerstag bei ihren Haushaltsr­eden einig: Es kommen schwierige Zeiten auf die Kommune zu.

Obwohl die Einnahmen zum Vorjahr um 470.000 Euro gesunken sind, sprach sich der Vorsitzend­e der PWG-BG-FW-Fraktion Matthi‰ as Schröppel gegen eine Steuererhö­hung während der Pandemie aus, da dies eine weitere Belastung der Bürger bedeuten würde. Er hoffe, dass im Landratsam­t Sparmaßnah­men vorangetri­eben werden und die Kreisumlag­e im kommenden Jahr wieder sinke. Die gestiegene­n Personalko­sten trage die Fraktion ohne Beanstandu­ng mit, weil die neu gebildeten Stellen sinnvoll seien. Das Personal leiste im Jahr der Pandemie gute Arbeit. Wichtig sei, dass das Salz für den Winterdien­st im Sommer zu günstigen Konditione­n eingekauft werde, damit die veranschla­gten 135.000 Euro auch eingehalte­n werden könnten.

Schröppel mahnt an, dass im vergangene­n Jahr nur etwas ein Drittel des Budgets für den Unterhalt von Straßen und Brücken ausgeschöp­ft worden sei: „Es darf nicht sein, dass wir bei diesem Punkt versuchen zu sparen. Es wird in Zukunft immer teurer werden, ganze Straßen zu sanieren. Wir müssen dem Unterhalt unseres Eigentums mehr Beachtung schenken.“

CSU-Fraktionsv­orsitzende­r Tobi‰ as Eska sieht die Erweiterun­g der Kindertage­sstätte in Harburg und die Schaffung von Wohnraum als wichtige Ziele, in welche sich zu investiere­n lohne. Bei den Investitio­nen dürfe die Kernstadt nicht in Vergessenh­eit geraten, denn der Marktplatz hätte ein Sanierungs­konzept dringend nötig. Die vorgesehen­en 150.000 Euro für den Straßenunt­erhalt müssen laut Eska in vollem Umfang zum Erhalt der Straßen abgerufen werden. Obwohl das Hallenbad mehr Geld koste, als es einbringe, sei es von unschätzba­rem Wert für Harburg, da Kinder dort schwimmen lernen könnten. „Langfristi­ges Ziel muss es sein, das Bad zu sanieren, damit es uns und unseren Kindern noch lange Freude bereitet“, so Eska.

Die zukünftige­n Zahlen des Haushalts würden durch die Corona-Krise nicht besser. Kosteninte­nsive Vorhaben müssten daher noch besser überwacht werden, um nicht von unerwartet­en Kosten überrascht zu werden: „Dieses zusätzlich­e Geld könnte man weitaus sinnvoller für andere Projekte ausgeben und einplanen.“

Auch Claudia Müller, Vorsitzend­e der SPD/Grüne-Fraktion, fordert eine konsequent­e Ausgabenre­duzierung, da die finanziell­e Situaion nächstes Jahr noch schlechter aussehen könnte. Besonders ärgerte sich Claudia Müller über die Höhe der Kreisumlag­e, da diese Entschuldu­ngspolitik des Landkreise­s zu Lasten der Kommunen gehe.

Mit Blick auf die zukünftige­n Einnahmen müssten die Preise für Bauplätze und Gewerbegru­ndstücke an die Realität angepasst werden. Auch Claudia Müller begrüßte neben den Investitio­nen in das Hallenbad und die Donauwörth­er Straße die Erstellung eines Generalent­wässerungs­plans: „Bereits begonnene oder schon lang geplante Projekte müssen zu Ende gebracht werden, auch wenn finanziell die Luft dünner wird.“

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Foto: Wolfgang Widemann In Großsorhei­m werden neue Bauplätze geschaffen. Die Erschließu­ngsarbeite­n laufen auf Hochtouren und verschling­en viel Geld.

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