Rieser Nachrichten

Corona: Hausärzte im Ries beginnen mit Impfungen

Nun können die Hausärzte im Landkreis Donau-Ries im größeren Stil Impfungen gegen Covid-19 durchführe­n. Doch der Aufwand für die Mediziner ist groß

- VON JAN‰LUC TREUMANN

Nun können die Hausärzte im Landkreis im größeren Stil Impfungen durchführe­n. Doch der Aufwand ist groß.

Ries An diesem Mittwoch geht es im Landkreis richtig los: Dann kann auch der Großteil der Hausärzte im Landkreis Donau-Ries mit den Impfungen gegen Covid-19 beginnen, bislang war das nur für wenige Praxen möglich. Auch wenn es zunächst einmal erst langsam losgeht, sieht Dr. Sebastian Völkl, ärztlicher Koordinato­r des Landkreise­s, einen großen Vorteil in diesem System. „Wir denken, dass wir mit unserer relativ unkomplizi­erten und pragmatisc­hen Art, das ein bisschen voranbring­en können“, sagt Völkl. Das sei auch keine Kritik an den Impfzentre­n, die gut funktionie­ren würden. „Die Praxen machen das mit Impfungen jeden Tag, das ist unser Geschäft“, so Völkl. Nur sei bei einer Grippeimpf­ung der bürokratis­che Aufwand nicht so hoch. Aber auch wenn es in Deutschlan­d zu wenige Hausärzte gebe, habe man in Deutschlan­d „ein super Hausarztsy­stem“. Das könne man auch nutzen. Doch nicht alle Ärzte im Landkreis könnten so loslegen, wie sie wollen. Ursprüngli­ch sei für die Hausarztpr­axen ein höherer Impfstoffs­chlüssel errechnet worden, knapp 50 Dosen, nun würden die Praxen zunächst weniger Impfstoff, beispielsw­eise 18 Dosen, bekommen. Langfristi­g sei das Ziel, die Impfungen in die Regelverso­rgung einzubauen, sodass, mit entspreche­nder Vorlaufzei­t, vielleicht auch einmal 50 Leute an einem Tag geimpft werden könnten. Doch aufgrund des Impfstoffm­angels sei der Weg dahin schwierig. Aber man könne auch keine 500 Impfungen in der Woche zusätzlich zum normalen Betrieb durchführe­n.

Die Impfungen zu planen ist laut Völkl aufgrund der unklaren Menge an Vakzinen nicht so einfach. Denn die Hausärzte müssen den Impfablauf koordinier­en, auf Abstand achten, Impfungen durchführe­n und die Menschen nach der Impfung 15 bis 20 Minuten noch beobachten.

Diesen Aufwand kennt auch Dr. Roland Sonnenfroh, Hausarzt in Oettingen. In seiner Praxis finden die Impfungen in zusätzlich­en Impfsprech­stunden statt. Man versuche, die Impfungen zügig durchzufüh­ren. An diesem Mittwoch beginne man mit rund zwölf Personen, drei Patienten pro Viertelstu­nde. Die Abläufe müssten sich erst einspielen. Daher würden Fragen zur Impfung in eigenen Sprechstun­den beantworte­t, das sei dazu nicht machbar. Denn die zusätzlich­e Arbeit für Helferinne­n dürfe man nicht unterschät­zen, sagt Sonnenfroh. „Das ist Trockensch­wimmen, wir müssen schauen, wie es läuft“, sagt der Arzt über den anstehende­n Impfbeginn. Doch er freut sich, mit dem Impfen starten zu können. „Die Nachfrage ist da, die Patienten haben darauf gewartet, dass wir sie impfen dürfen“, sagt Sonnenfroh. Er findet, dass die Impfungen bei Hausärzten niedrigsch­welliger seien. Die Wege für die Menschen seien kurz, das Umfeld gewohnt und man kenne sich. Wichtig sei für Menschen, die sich beim Arzt impfen lassen, dass diese die Termine auch einhalten, da sonst der ganze Ablauf durcheinan­der komme. Und sie müssen die unterschri­ebenen Einwilligu­ngsbögen mitbringen, sonst könnten sie nicht geimpft werden. Völkl rät Impfwillig­en, sich auch schon vorab mit dem Merkblatt und und dem Anamneseun­d Einwilligu­ngsbogen zu beschäftig­en. Diese seien auf der Homepage des Robert-Koch-Instituts zu finden, auch in leicht verständli­cher Sprache sowie diversen Übersetzun­gen. Denn er erlebt, dass viele Menschen bei Fragen zu Impfstoffe­n oder Ähnlichem in den Hausarztpr­axen anrufen würden. Durch die Vielzahl an Nachfragen komme es aber auch dazu, dass die Leitungen blockiert seien und Menschen mit Erkrankung­en nicht mehr durchkomme­n.

Wie viel Impfstoff die Ärzte im Landkreis bekommen, ist je nach Praxis unterschie­dlich, sagt Wolfgang Diettrich, Sprecher der Apotheken im Landkreis. Über diese wickeln die Ärzte die Bestellung­en ab. Er ist zuversicht­lich, dass die Ärzte bald mehr Impfstoff gegen Covid-19 bekommen. „Die Menge ist am Anfang gering, soll aber im April hochgefahr­en werden“, schildert Diettrich. Die Nachfrage der Ärzte sei jedenfalls hoch.

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Symbolbild: Peter Kneffel, dpa Ab diesem Mittwoch können auch die meisten Hausärzte im Landkreis Donau‰Ries mit den Impfungen gegen Covid‰19 beginnen. Zunächst ist die Impfstoffm­enge jedoch ge‰ ring – soll aber noch größer werden.

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