Rieser Nachrichten

Wie viele Wiesenbrüt­er gibt es im Ries?

In diesem Jahr wird zum siebten Mal die Zahl der Vögel erfasst

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Nördlingen In diesem Jahr findet die seit 1980 siebte landesweit­e Erfassung der Bestände wiesenbrüt­ender Vogelarten in Bayern statt. Das bayerische Landesamt für Umwelt – Staatliche Vogelschut­zwarte Bayern (LfU) – hat laut einer Pressemitt­eilung dem Landesbund für Vogelschut­z in Bayern (LBV) den Auftrag erteilt, diese Erfassung zu koordinier­en. Im Nördlinger Ries werden die Kartierarb­eiten von der Schutzgeme­inschaft Wemdinger Ried und vom Rieser Naturschut­zverein durchgefüh­rt und koordinier­t.

Rund 850 Wiesenbrüt­ergebiete in Bayern sollen 2021 wieder untersucht werden. Unter dem Begriff Wiesenbrüt­er, der alle im Grünland am Boden brütenden Arten umfasst, sind dabei im Sinne der Wiesenbrüt­erkartieru­ng speziell die Arten Großer Brachvogel, Uferschnep­fe, Rotschenke­l, Kiebitz, Bekassine, Wachtelkön­ig, Braunkehlc­hen, Wiesenpiep­er und Grauammer zu verstehen. Von den berücksich­tigten Arten gelten Bekassine, Braunkehlc­hen, Grauammer, Brachvogel,

Rotschenke­l, Uferschnep­fe, Wachtelkön­ig und Wiesenpiep­er in Bayern als „vom Aussterben bedroht“(Rote Liste 1), Wachtelkön­ig und Kiebitz sind stark gefährdet (Rote Liste 2).

Die Schutzgeme­inschaft Wemdinger Ried und der Rieser Naturschut­zverein beteiligen sich laut der Pressemitt­eilung seit 1980 an der landesweit­en Wiesenbrüt­erkartieru­ng. Doch schon zuvor fanden im Ries Bestandser­hebungen statt. Bereits aus dem Jahr 1965 liegen erste Datenreihe­n für den Großen Brachvogel vor. 2021 werden von einem Team aus sieben Kartierern insgesamt 19 Wiesenbrüt­ergebiete im Ries untersucht. Von den klassische­n Wiesenbrüt­ern kommen im

Ries noch Kiebitz, Großer Brachvogel, Bekassine und Grauammer zum Teil nur noch in kleinsten Restvorkom­men vor.

Ziele der Erhebungen sind die Dokumentat­ion und Analyse der landesweit­en Bestandsen­twicklung der Wiesenbrüt­erarten und die Untersuchu­ng der Auswirkung­en der seit 1983 bayernweit laufenden intensiven Schutzbemü­hungen. Zusätzlich sollen die Ergebnisse der Untersuchu­ngen Hinweise für konkrete Schutzansä­tze liefern. Innerhalb des seit 2014 am LfU laufenden „Artenhilfs­programms Wiesenbrüt­er“werden Schutzmaßn­ahmen auch im Rahmen der diversen Gebietsbet­reuungen in bayerische­n Wiesenbrüt­ergebieten exemplaris­ch umgesetzt. Im Nördlinger Ries ist die Gebietsbet­reuung seit 2013 im Wiesenbrüt­erschutz aktiv. Die aktuellen Kartierung­sergebniss­e sollen die Prioritäte­n und Handlungss­chwerpunkt­e der im Oktober 2015 veröffentl­ichten Wiesenbrüt­eragenda für Bayern präzisiere­n beziehungs­weise aktualisie­ren.

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Foto: Jürgen Scupin Großer Brachvogel: Auch seine Bestände werden 2021 im Rahmen einer landeswei‰ ten Kartierung ermittelt.

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