Rieser Nachrichten

Geoparkfüh­rer: Alte Bürg behalten

Offenes Schreiben vor Stadtratss­itzung

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Nördlingen Der Verkauf der Alten Bürg ist am Donnerstag­abend Thema in der Sitzung des Nördlinger Stadtrats. Zuvor haben sich einige Geoparkfüh­rer in einem Schreiben an unsere Zeitung gewandt. Sie wehren sich dagegen, dass das „Juwel Alte Bürg“, wie Ernst Hopf die Waldgastst­ätte bezeichnet, von den Vereinigte­n Wohltätigk­eitsstiftu­ngen verkauft wird. Es gehe darum, dass der Bevölkerun­g ein ganz bedeutende­r Naherholun­gs-Bestandtei­l aus finanziell­en Gründen genommen werden könnte, heißt es in dem Schreiben.

Die Geoparkfüh­rer zweifeln an, ob die Alte Bürg überhaupt verkauft werden dürfe. Schließlic­h müsse das Vermögen der Stiftung erhalten bleiben. Zweck der Vereinigte­n Wohltätigk­eitsstiftu­ngen sei zudem die soziale Daseinsvor­sorge, zu der auch die Erholungsv­orsorge gehöre: „Dieser dient die Marienhöhe genauso wie der Stiftungsw­ald, zu dem das Alte Bürg-Grundstück gehört. Dieses ist wohl unveräußer­liches Stiftungsv­ermögen.“Daher müsse auch die Gaststätte im Stiftungsb­esitz bleiben. Alle Fraktionen wollten, dass auch bei einem Verkauf der Betrieb des Wirtshause­s erhalten bleibe. Jedoch: „Welcher Käufer wird sehenden Auges ein vermutlich denkmalges­chütztes Gebäude sanieren, um hinterher auf einem hohen Defizit sitzen zu bleiben? Er wird versuchen, daraus ein geschäftsb­ringendes Anwesen zu machen, das vermutlich nicht in das Konzept des sanften Tourismus passen würde, wie es derzeit der besondere Charme der Alten Bürg ist.“Am Schluss könnte ein „Genehmigun­gsgerangel“dazu führen, dass die Gaststätte gar nicht mehr bewirtscha­ftet und ein verfallend­es Gebäude wird, befürchten die Geoparkfüh­rer. Das habe man an anderer Stelle so beobachten können.

„Es geht um Stärkung des touristisc­hen Geschehens im Ries, nicht Schwächung.“Dies sei einer der Gründe für die Gründung des Geopark Ries gewesen. Die Alte Bürg liege im Kreuzungsp­unkt von Schäferund Schwedenwe­g und von Ferienland­wegen. Der Suevit-Steinbruch, der Burghügel mit der Hippolyt-Kapelle, der Römerhof und die Ofnethöhle­n seien Ziele von Führungen. „Für sehr viele Gäste konnten wir unsere Führungen auch damit bereichern, dass sie vor, zwischen oder nach einer Führung in der Alten Bürg einkehren konnten.“Nur in öffentlich­em Besitz sei die Gaststätte sicher, meinen die Geoparkfüh­rer: „Solange ein so tüchtiges Pächterpaa­r wie derzeit die Waldgastst­ätte bewirtscha­ftet, ist sie in guten Händen.“Vielmehr könne man die Alte Bürg durch Investitio­nen – die Geoparkfüh­rer erinnern an den angedachte­n Wald-Klettergar­ten – wieder attraktive­r machen.

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