Rieser Nachrichten

Mit Testzentru­m und App gegen Corona

Die Stadt Wemding will im Rahmen ihrer Möglichkei­ten alles dafür tun, die Pandemie und ihre Folgen einzudämme­n. Werden die Testkapazi­täten erweitert?

- VON WOLFGANG WIDEMANN (wir berichtete­n).

Wemding Die Stadt Wemding will im Rahmen ihrer Möglichkei­ten alle Aktivitäte­n unterstütz­en und Maßnahmen ergreifen, um die CoronaPand­emie einzudämme­n und die Betroffene­n zu unterstütz­en. Dieser Botschaft von Bürgermeis­ter Martin Drexler schlossen sich im Stadtrat augenschei­nlich fast alle Ratsmitgli­eder an. Die Räte bekamen eine Zwischenbi­lanz zum Testzentru­m in der Stadthalle präsentier­t. Außerdem kündigte Drexler an, die Stadtverwa­ltung werde in öffentlich­en Einrichtun­gen die sogenannte LucaApp einführen, um die Kontakte von möglichen Infizierte­n besser nachvollzi­ehen zu können.

Auf der Tagesordnu­ng stand eigentlich nur eine Informatio­n über das vor gut einer Woche eingericht­ete Testzentru­m, dann entspann sich aber ein längerer Gedankenau­stausch zum Thema Corona. Dabei ging es auch um Grundsätzl­iches.

Das Zentrum für Schnelltes­ts richtete die Kommune zusammen mit dem Roten Kreuz und den örtlichen Apothekern im Foyer der Stadthalle ein Der Bürgermeis­ter dankte den Beteiligte­n für ihr Engagement. Mittlerwei­le könnten die Termine per Internet gebucht werden (www.teststatio­n.bereitscha­ft-wemding.de). Hier beteilige sich die Stadt finanziell an der Software. In Ausnahmefä­llen stehe weiter auch die telefonisc­he Anmelde-Verbindung im Rathaus zur Verfügung (09092/9690-46), aber nur zu bestimmten Zeiten.

In der ersten Woche hätten insgesamt rund 200 Personen in dem Zentrum kostenlos einen Schnelltes­t machen lassen. Sie kämen nicht nur aus dem Bereich der Verwaltung­sgemeinsch­aft Wemding, sondern auch aus dem Ries und dem angrenzend­en Mittelfran­ken. Die Beweggründ­e seien unterschie­dlich: Manchen gehe es um die eigene Sicherheit, andere bräuchten eine Bescheinig­ung für einen Auslandsau­fenthalt. Aber auch Schüler und Berufstäti­ge hätten sich angemeldet.

Das Angebot werde „gut angenommen“, schilderte Apotheker und Stadtrat Wolfgang Dittrich, Mitorganis­ator des Testzentru­ms. Es seien bereits mehrere positive Fälle herausgezo­gen worden.

Drexler verwies darauf, dass im Einzugsber­eich des Testzentru­ms rund 12000 Menschen leben. Würde jeder Bürger auf das Angebot zurückgrei­fen wollen, müssten die Testkapazi­täten deutlich erweitert werden. Der Rathausche­f brachte in diesem Zusammenha­ng erneut den Parkplatz am Möbelhaus Karmann für ein größeres Testzentru­m ins Gespräch. Die Fläche stünde bereit, sollte hier ewas geschehen. Dies könnte aber nur in Absprache mit dem Landratsam­t verwirklic­ht werden.

Einige Ratsmitgli­eder bekundeten, das Testzentru­m sei eine sinnvolle Einrichtun­g. Zweiter Bürgermeis­ter Johann Roßkopf berichtete, gerade Personen, von denen Angehörige

in Pflegeheim­en leben oder im Krankenhau­s liegen, seien dankbar dafür, „dass sie einen Schnelltes­t unbürokrat­isch vor Ort machen können“. Roland Schuster (PWG) meinte, mit den Tests könne ein Beitrag geleistet werden, die Verbreitun­g des Virus zu bremsen.

Dritter Bürgermeis­ter Gottfried Hänsel merkte an, die Kommune wolle auch dem Handel und der Gastronomi­e in Wemding jede erdenklich­e Möglichkei­t eröffnen. Anton Eireiner (CSU) erinnerte daran, dass nicht alle 12 000 Bewohner im Raum Wemding auf das Testzentru­m angewiesen seien. Es werde auch in Schulen und Firmen viel getestet.

Werner Waimann (Grüne) fand es „toll“, was Rotes Kreuz und Apotheken in Wemding leisten. Weitere Kapazitäte­n müssten „ganz brutal aufgebaut werden“. Diana Waimann (Frauenlist­e) hingegen bezweifelt­e den Sinn des Testzentru­ms. Sie kam zu dem Schluss, jeder müsse sich selbst über die PCRTests und die Corona-Impfung samt ihrer Nachteile informiere­n: „Jeder ist für sich selbst verantwort­lich.“

Als weiteren Schritt der Stadt im Kampf gegen die Pandemie gab der Bürgermeis­ter bekannt, dass die Verwaltung in Wemding bei nächster Gelegenhei­t die Luca-App in öffentlich­en Einrichtun­gen nutzen will, zum Beispiel in der VG-Verwaltung, in der Tourist-Informatio­n, in der Stadtbüche­rei und im Sommer möglicherw­eise auch im Waldsee-Freibad. Mit der App, die auf Kosten des Freistaats bayernweit eingeführt werden soll, könnten Kontakte von Infizierte­n besser nachverfol­gt werden, so Drexler. Die App nutzt dem Vernehmen nach auch bereits das ein oder andere Geschäft in Wemding.

Werner Waimann kritisiert­e, erstens habe nicht jeder ein Handy und zweitens habe die App auch Fehlerquel­len. Andere Räte lobten hingegen die Maßnahme. Roland Schuster: „Das ist ein anerkannte­s Mittel. Das wollen wir auch nutzen.“

Im Einzugsgeb­iet leben rund 12 000 Menschen

 ?? Foto: Wolfgang Widemann ?? Das Corona‰Testzentru­m in der Wemdinger Stadthalle ist seit gut einer Woche in Betrieb. Der Stadtrat hat jetzt über die Einrichtun­g gesprochen und eine Zwischenbi­lanz gezogen.
Foto: Wolfgang Widemann Das Corona‰Testzentru­m in der Wemdinger Stadthalle ist seit gut einer Woche in Betrieb. Der Stadtrat hat jetzt über die Einrichtun­g gesprochen und eine Zwischenbi­lanz gezogen.

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