Hilfe, ein Croissant!
In Polen ist was im Busch
Die Fantasie hilft einem ja bisweilen über so manches hinweg. Beim Blick in den grauen Aprilhimmel etwa kann man schon mal den Badeanzug aus der Kiste im Keller holen und, wenn schon nicht vom weiten Meer, dann doch zumindest vom Baggersee träumen. Einfach mal die Macht der Fantasie nutzen, um der Wirklichkeit für einen Augenblick zu entfliehen. Doch manchmal, da spielt sie uns auch Streiche. Wenn der nächtens von der Katze umgeschmissene Blumentopf auf der Terrasse zu einer brutalen Einbrecherbande mutiert. Oder, wie in Polen geschehen, die Gefahr im Gebäck lauert. Dort hat eine Frau die örtliche Tierschutzorganisation in helle Aufregung versetzt. Bei ihrem Anruf sei die Dame regelrecht verzweifelt gewesen. „Kommt und nehmt es hier weg“, habe sie gesagt. Eine „Kreatur“sitze seit zwei Tagen auf einem Strauch vor dem Plattenbau. „Die Leute machen die Fenster schon nicht mehr auf, weil sie Angst haben, dass es ins Haus kommt.“Wie „es“denn aussehe, wollten die Tierschützer wissen. Die Frau gab eine Beschreibung ab, die, nun ja, eher rudimentär war – offenbar setzte ihr allein der Anblick des unbekannten Viechs zu. Bräunlich sei es halt, eher kein Vogel, vielleicht ein Leguan. Und weil Tierschützer meist auch ein Herz für Menschen haben, rückten sie aus. Tatsächlich war da was im Busch. „Der Ärmste hatte weder Arme noch einen Kopf“, erinnern sich die Helfer. Es handelte sich um ein Croissant. Entsorgt von einem Kostverächter. Ganz unrecht hatte die Frau mit ihrem Hilferuf ja eh nicht: Die Gefährlichkeit von Croissants können zumindest jene bestätigen, die sich im Lockdown kürzlich mal wieder gewogen haben …