Immer voller Energie
Manchmal schnappte er seinen Angestellten einfach den Rasenmäher weg und setzte sich selbst darauf, um das Gras zu stutzen. „Den fahre ich lieber als eine Harley“, erzählte Helmut Bauer noch in einem Interview vor gut einem Jahr. Dabei lachte er, wie er eigentlich immer lachte, wenn er sich in Gesellschaft von Menschen befand. Denn das liebte der 62-Jährige.
Der Kommunalpolitiker und Unternehmer aus Augsburg, der eine Immobilienfirma und einen Hausmeisterservice leitete, war ein Mensch, der gerne anpackte. Seine Familie, seine Freunde schätzten ihn für seine positive Energie und für seine Hilfsbereitschaft. In seinen Firmen, die nun von den Kindern weitergeführt werden, erinnern Bilder an ihn. Noch immer können sich die Mitarbeiter schwer vorstellen, dass ihr Chef nie wieder durch die Tür kommt. Seine Frau Gisela Bauer sagt, der Weg in die Normalität sei verdammt schwer. Ihre Trauer sitzt tief. Über 40 Jahre waren die Bauers ein Paar. „Mister Unzerstörbar“nannte sie ihn gerne. Weil er so viel Energie hatte, immer fit und gesund war. Der Corona-Tod kam innerhalb von sechs Wochen. Es begann mit einem leichten Husten, nach ein paar Tagen kam die Atemnot. Als der Notarzt ihren Mann abholte, ahnte Gisela Bauer nicht, dass es ein Abschied für immer werden sollte. Seine Familie durfte nicht mehr zu ihm. Helmut Bauer starb am 8. Dezember in der Augsburger Uniklinik.