Neuer Radweg für das Ries?
Verkehr Zwischen Maihingen und Balgheim soll es eine neue Verbindung für Radler geben. Diskutiert wird, wie sie die B 25 quert, wenn die Bundesstraße dreispurig ausgebaut wird
Im Ries könnte ein neuer Radweg gebaut werden – und zwar zwischen Maihingen und Balgheim.
Landkreis Immer mehr Menschen steigen auch im Landkreis DonauRies aufs Rad, um zur Arbeit zu fahren oder sich in der Freizeit sportlich zu betätigen. Diesem Trend folgend will die Landkreisverwaltung nun ein Zeichen hin zu einem fahrradfreundlichen Landkreis setzen und plant einen neuen Radweg durchs Ries. Dieser soll in Maihingen beginnen und über Dürrenzimmern, Pfäfflingen und Deiningen entlang der Kreisstraßen DON5 und DON7 bis nach Balgheim führen. Fahrradbeauftragter Alexander Wolfinger hat diese Ankündigung in der Sitzung des Kreis-Bauausschusses gemacht und gleichzeitig von einer idealen Radverbindung vom nördlichen ins mittlere Ries gesprochen.
Auf das Thema kam der Ausschuss im Rahmen der Diskussion um eine Grundwasserwanne für die vorgesehene Unterführung an der Kreuzung Grosselfingen/Balgheim im Zuge des dreispurigen Ausbaus der B25 zwischen Nördlingen und Möttingen (die RN berichteten). Obwohl der Straßenausbau Sache des Bundes ist und dieser auch komplett vom Staat inklusive des Bauwerks für den Grundwasserschutz finanziert wird, ist der Landkreis dennoch involviert. Er muss nämlich die Bau- und Unterhaltslasten dafür übernehmen. Soll heißen: Wenn die Wanne später einmal irgendwelche Schäden aufweisen würde, muss der Kreis sie auf eigene Kosten in Ordnung bringen.
Und weil die langfristig ins Auge gefasste Verbindung von Grosselfingen kommend möglicherweise direkt durch die Unterführung laufen könnte, muss seitens des Kreises eine entsprechende Spur bei den Planungen vorgesehen werden. Eine Alternative wäre eine Röhre unter der Straße an anderer Stelle.
Laut Gerhard Schappin vom Fachbereich Tiefbau des Landratsamts könnte eine Radspur in das Planfeststellungsverfahren für die Unterführung noch einfließen, sollte sich der Kreis dazu entschließen.
Landrat Stefan Rößle sagte, das Ganze müsse wohlüberlegt sein. Es gelte vor allem zu prüfen, ob die Anzahl der zu erwarteten Radfahrer verhältnismäßig zu einer separaten Radspur im Tunnel sei. „Wir sind mit dem Radweg ohnehin erst am Anfang eines Diskussionsprozesses“, so der Landkreischef, der als Nächstes Gespräche mit der Stadt Nördlingen und dem Staatlichen Bauamt Augsburg ankündigte.
„Eine Entscheidung über das Vorhaben steht in den Kreisgremien erst an, wenn alles mit den beteiligten Stellen geklärt ist.“
Gottfried Hänsel (CSU) verwies auf die zunehmende Beliebtheit des Radelns, weshalb er einen Radweg von Maihingen nach Balgheim befürworten würde. Auch mit Blick auf die angestrebte Zertifizierung des Landkreises als „fahrradfreundlich“könne er ein solches Projekt nur unterstützen. Dafür sollte Geld in die Hand genommen werden. Wie der Radweg unter der B 25 verlaufen könne, müsse man prüfen.
Breite Zustimmung für das Projekt kam übereinstimmend von den Vertreterinnen der Grünen, Katharina Weickhmann, Ursula KneißlEder und Andrea Eireiner. Der Ausbau der Radinfrastruktur sei auch im Landkreis Donau-Ries zukunftsweisend. Eine neue Radverbindung wäre darüber hinaus ein Zeichen in Sachen Klimaschutz, meinten die Grünen-Kreisrätinnen.
Rita Ortler (SPD-Fraktion) befürwortete grundsätzlich einen Radweg, kritisierte jedoch den Bund, der Projekte wie die Grundwasserwanne baue und bezahle, aber bei jeder gewünschten Änderung – beispielsweise einer Radspur – die Finanzierung auf die unteren Ebenen schiebe. „So kann man das nicht machen. Die Autofahrer haben Vorfahrt und der Radverkehr wird im Regen stehen gelassen“, so Ortler. Sie bat die Verwaltung, diese Praxis zu hinterfragen.
Landrat Rößle konnte die Kritik der SPD-Kreisrätin nachvollziehen, bezweifelte aber, dass der Bund an dieser Vorgehensweise etwas ändern werde.
Karl Malz (Freie Wähler) äußerte sich zurückhaltend. Wenn der Kreis in die Planfeststellung für die Unterführung eingreife, gehe alles wieder von vorn los. Er plädiere deshalb für ein „einfacheres Bauwerk“zur Unterquerung des Radwegs an der B 25. Ohnehin halte er dieses Thema momentan nicht für die wichtigste Aufgabe des Landkreises, sagte Malz.
Der Landrat sagte zu, die Kosten für eine eigene „Rad-Röhre“prüfen zu lassen, die Kostenübernahme des Bundes zu eruieren und die Meinung der Stadt Nördlingen bis zu einer der kommenden Sitzungen einzuholen. Dort erklärte Pressesprecherin Christina Atalay auf Anfrage der Rieser Nachrichten, dass zuerst eine Kostenberechnung für eine mögliche Radspur-Finanzierung vorliegen müsse, bevor sich die Stadt dazu äußern könne.