Notfallplan Klimaerwärmung
Wörnitz-Fischereigenossenschaft beschäftigt sich mit Hitzestress und Niedrigwasser. Ein schwieriges Jahr für die Fischfauna.
Zur diesjährigen Generalversammlung der Wörnitz-Fischereigenossenschaft (WöFiGe) durfte der Vorsitzende Hubert Wagner, 50 Mitglieder begrüßen. Auch folgten einige Ehrengäste der Einladung: stellvertretender Landrat Erwin Seiler, Dr. Oliver Born von der Fischereifachberatung des Bezirks Schwaben, Obmann des Fischereiverbands Schwaben (FVS) Erich Keinath und Vorsitzender der Fischereigenossenschaft „Obere Zusam“Stefan Zott.
Seiler bekundete in seinem Grußwort sein großes Interesse an der Fischerei und zitierte die wichtigen Aufgaben der WöFiGe. Auch erläuterte er, wie bedeutsam das Verständnis auf Rücksichtnahme aller ist, die am Wasser unterwegs seien. Wagner berichtete über den Witterungsverlauf 2023: Wie das Jahr 2022 war es auch vor allem im ersten Halbjahr geprägt von Hitze und Dürre. Im Juli kam der Umschwung und der langersehnte Regen fiel vom Himmel. Zum Ende des Jahres hin gab es sogar ein mittleres Hochwasser. Ebenso war es ein sehr schwieriges für die Fischfauna. Auch wenn die Probefischungen an der Wörnitz noch gute bis sehr gute Ergebnisse zeigten, wird die Klimaerwärmung die Fischbestände künftig deutlich verändern. Daher ist es wichtig, einen Notfallplan für Niedrigwasser, Hitzestress und Fischsterben zu erarbeiten. Dies unterstützte auch Dr. Born in seiner kurzen Rede. Hier müssen die WöFiGe, die Fischereifachberatung, der FVS und auch das Wasserwirtschaftsamt zusammenarbeiten. Auch ist es von Bedeutung, gefährdete Fischarten zu fördern. Die WöFiGe unterstützt nicht nur mit dem Artenhilfsprogramm des FVS einen Besatz von Nerflingen, sondern will künftig den Bestand der Aalrutte durch Initialbesatz fördern.
Das Thema des Klimawandels und der steigenden Gewässertemperaturen wurde auch von Stefan Zott in seiner Präsentation zu den Zwischenergebnissen des Temperaturmessprojekts „ZusamFieber“ebenfalls aufgegriffen. Die Messdaten, die in diesem Projekt seit Juli 2022 ermittelt wurden, zeigen nicht nur die sehr hohen Wassertemperaturen in den heißen Sommermonaten in der Oberen Zusam auf, sondern unterstreichen sehr deutlich den Kühleffekt durch ökologisch intakte Zuflüsse und Seitenbäche für die Obere Zusam. Dementsprechend sollen in den nächsten Jahren Maßnahmen zur Verbesserung der Beschattung von Nebengewässern gemeinsam mit den Kommunen umgesetzt werden. (AZ)