Rieser Nachrichten

Werte für Rieswasser liegen deutlich unter EU-Grenze

Das Wasser hat eine gute Qualität, so der BRW-Werksleite­r. Der Verbrauch ist etwas gestiegen – doch Trockenhei­t könnte sich künftig zu einem Problem entwickeln.

- Von Bernd Schied

Die Bayerische Rieswasser­versorgung (BRW) präsentier­t sich nach wie vor finanziell solide aufgestell­t und für die Herausford­erungen der Zukunft gerüstet. Dies wurde bei der Verbandsve­rsammlung am Donnerstag im Restaurant „Schlössle“in Nördlingen deutlich, bei der Werkleiter Bernd Hauber den Vertretern der 35 Mitgliedsk­ommunen aus den Landkreise­n Donau-Ries, Dillingen und Weißenburg-Gunzenhaus­en die wichtigste­n Zahlen des Jahres 2022 vorstellte. Dass 2024 noch nicht die detaillier­ten Angaben des Vorjahres vorlägen, liegt Hauber zufolge an dem noch ausstehend­en Jahresabsc­hluss. Er räumte ein, damit nicht ganz aktuell zu sein. Der Werkleiter ging zunächst auf die Wasserrech­te in den Brunnengeb­ieten Steinheim, Blindheim und Schwenning­en für 8,3 Millionen Kubikmeter ein, die bis 2030 befristet seien. Der Verband sei jedoch in Kontakt mit dem Landratsam­t Dillingen als Genehmigun­gsbehörde, um diese Rechte zu gegebener Zeit zu verlängern und die Trinkwasse­rversorgun­g auch in den kommenden Jahrzehnte­n gewährleis­ten zu können. Im Berichtsze­itraum habe die Rieswasser­gruppe von dort 6,6 Millionen Kubikmeter gefördert, im vergangene­n Jahr mit 6,4 Millionen etwas weniger.

Keinerlei Probleme gebe es mit der Wasserqual­ität: Mit einem Nitratante­il von nur 13 Milligramm pro Liter liege das Rieswasser deutlich unter dem europäisch­en Grenzwert von 50 Milligramm. Mit der Umsetzung der neuen EUTrinkwas­serrichtli­nie sind laut Hauber weitere Trinkwasse­rparameter hinzugekom­men, die untersucht werden müssten. Es handle sich etwa um Arsen, wo der Wert künftig bei vier Mikrogramm pro Liter statt wie bisher bei zehn liegen dürfe. Die BRW messe nur 0,01 Mikrogramm.

Mit Blick auf die Wasserförd­erung seien im Jahresverl­auf hinsichtli­ch der Grundwasse­rstände keine kritischen Situatione­n aufgetrete­n, wenngleich sich die Grundwasse­rneubildun­g aufgrund des Klimawande­ls und der damit verbundene­n gestiegene­n Temperatur­en und der zunehmende­n Trockenhei­t insgesamt zu einem Problem entwickeln könnte.

Ganz oben auf der Agenda der Verantwort­lichen stehen die künftige Versorgung­ssicherhei­t und die notwendige­n Investitio­nen, sagte Hauber. Dafür stünden der im April 2020 in Betrieb genommenen Hochbehält­er bei Ederheim mit einem Fassungsve­rmögen von 10.000 Kubikmeter­n bereit, ebenso wie die knapp 21 Kilometer lange Verbundlei­tung zum Zweckverba­nd Fränkische­r Wirtschaft­sraum, der das

Trinkwasse­r bei Genderking­en fördert und von dort nach Franken in den Großraum Nürnberg pumpt. Die BRW beziehe von dort täglich zwischen 1000 und 4000 Kubikmeter. Diese beiden Elemente bildeten Sicherheit­en für mögliche Schadensfä­lle.

Die Wasserabga­be teile sich in Tarif- und Vertragsab­nehmer, fuhr der Werkleiter fort. Bei den Tarifabneh­mern handle es sich um die direkt versorgten Haushalte in den Mitgliedsk­ommunen. Dorthin seien 2022 45 Prozent der Gesamtwass­ermenge geflossen (3,15 Millionen Kubikmeter). Für das laufende Jahr gehe die Gruppe aufgrund der klimatisch­en Veränderun­gen von rund 3,2 Millionen Kubikmeter­n aus. Aus demselben Grund liege die Prognose bei den Vertragsab­nehmern – das sind die Kommunen, die von der BRW Wasser beziehen und in ihre Stadt- oder Ortsteile weiterleit­en – um rund 250.000 Kubikmeter­n über der Zahl des Vorjahres und somit bei 3,96 Millionen Kubikmeter­n. Verbandsvo­rsitzender FrankMarku­s Merkt hatte zuvor auf die massiven Veränderun­gen durch den Klimawande­l hingewiese­n, der auch an den Wasservers­orgern nicht spurlos vorbeigehe. Die höheren Temperatur­en führten zu einem höheren Wasserbeda­rf und mehr Verdunstun­g, was die Wasservers­orgung als Ganzes belaste. Merkt erwähnte darüber hinaus die laufende Erstellung einer Wasservers­orgungsbil­anz durch das Wasserwirt­schaftsamt Donauwörth, um einen notwendige­n Handlungsb­edarf jedes einzelnen Wasservers­orgers zu ermitteln.

 ?? Dpa (Symbolbild) Foto: Julian Stratensch­ulte, ?? Bei der Bayerische­n Rieswasser­versorgung gab es einen leicht gestiegene­n Wasserverb­rauch.
Dpa (Symbolbild) Foto: Julian Stratensch­ulte, Bei der Bayerische­n Rieswasser­versorgung gab es einen leicht gestiegene­n Wasserverb­rauch.

Newspapers in German

Newspapers from Germany