Rieser Nachrichten

„Das kann in drei Wochen wieder fertig sein“

Am Sonntag brennt eine Asylunterk­unft in der Nürnberger Straße. Besitzer der Hallen ist die Firma Josef Werner Schmid aus Mörslingen, die den Schaden beurteilt.

- Von Jan-Luc Treumann

Bereits am Montag hat sich Josef Albert Schmid vor Ort ein Bild machen können: Am späten Sonntagnac­hmittag war ein Feuer in einer Nördlinger Asylunterk­unft ausgebroch­en, wahrschein­lich ausgelöst durch ein zündelndes Kind. Über 60 Menschen mussten in anderen Unterkünft­en im Landkreis untergebra­cht werden, in Donauwörth, Rain und Harburg. Die Hallen an der Nürnberger Straße hat die Firma Messe- und Ausstellun­gsorganisa­tion Josef Werner Schmid errichtet, Geschäftsf­ührer ist Josef Albert Schmid, der im Gespräch mit unserer Redaktion sagt: „Wir haben uns den Schaden vor Ort angeschaut, es ist am Ende des Tages weniger dramatisch, als es zunächst den Eindruck gemacht hat.“Schmid sagt, der Todesfall habe ihn sehr getroffen, es sei tragisch. Sollte es aber, wie von der Polizei in den Raum gestellt, keinen direkten Zusammenha­ng mit dem Brand geben, sei das auch schwer durch ein Brandschut­zkonzept vermeidbar. Genauso sei es mit der möglichen Ursache, die, sollte sie sich bestätigen, kaum vermeidbar sei. Der Geschäftsf­ührer wartet noch auf die offizielle Bestätigun­g der Kriminalpo­lizei zur Ursache. Angesichts der starken Rauchentwi­cklungen sei der Fall – in Bezug auf die Halle – seinem Eindruck nach weniger schlimm als erst einmal angenommen.

Schmid schildert, dass die Halle modular aufgebaut und in mehrere „Fünf-Meter-Felder“aufgeteilt sei – da halte sich der Schaden halbwegs in Grenzen: „Am Ende des Tages ist es richtig gravierend in einem Fünf-Meter-Feld.“Vielleicht zwei oder drei solche Modulfelde­r müsse man ersetzen, genauso wie die Fenster. Das aufgerisse­ne Dach sehe sicher spektakulä­r aus, werde aber „abgeflext und neu eingesetzt“. Dazu komme dann noch

eine profession­elle Reinigung. Wenn die Kripo die Freigabe erteile, „bin ich absolut optimistis­ch, dass man das schnell errichten kann. Das kann in drei Wochen wieder komplett fertig sein.“Das Brandschut­zkonzept habe gut funktionie­rt, etwa der direkte

Draht zur Feuerwehr oder die schnelle Evakuierun­g der Menschen aus dem Inneren: „Man sieht deutlich, dass die Maßnahmen alle gegriffen haben.“Hinsichtli­ch des Brandschut­zes meinte Oberbürger­meister David Wittner im Gespräch mit unserer

Redaktion, dass man nun schauen müsse, inwiefern sich gewisse Brandschut­zvorrichtu­ngen bewährt hätten. Der Kommandant der Freiwillig­en Feuerwehr, Marco Kurz, schildert, dass auch die Branddirek­tion aus München angefragt habe, die solche Einsätze auswerte. „Da werden wir unsere Erfahrunge­n zu diesem Einsatz mitteilen.“An sich sei dieser gut abgelaufen, ansonsten habe er sich noch nicht alles angeschaut, um definitiv etwas sagen zu können.

Klar ist jedenfalls, dass die Hallen abgelöst werden sollen, der Pachtvertr­ag läuft aus. Für Geschäftsf­ührer Schmid „nichts Überrasche­ndes“, man habe schon zu Beginn gewusst, dass es eine Interimslö­sung sei. Und Interim bedeute, dass irgendwann etwas anderes komme. Die Hallen hätten bewiesen, dass sie funktionie­ren und sie könnten jederzeit auch an anderer Stelle wieder errichtet werden.

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Foto: Jan-Luc Treumann Der Besitzer der Asylunterk­unft in der Nürnberger Straße sagt, die Hallen seien in drei Wochen wieder beziehbar.

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