Rieser Nachrichten

„Eine Last war es nie“

Bei der Führung der Ederheimer Feuerwehr steht ein Wechsel an. Auf Martin Buser folgt Maximilian Lang. Was hat der Kommandant in den 18 Jahren an der Spitze erlebt?

- Von Gitte Händel

„Die Zeit ist wie im Flug vergangen“, sagt Martin Buser im Rückblick. „Eine Last war es nie, aber ich bin auch froh, dass die große Verantwort­ung jetzt vorbei ist.“Martin Buser war 18 Jahre lang Kommandant der Freiwillig­en Feuerwehr in Ederheim. 18 Jahre heißt, er wurde dreimal für jeweils sechs Jahre als Kommandant gewählt und hatte das Vertrauen der Verantwort­lichen der Gemeinde und der Aktiven. Jetzt hat er sich nicht mehr zur Wiederwahl gestellt, der neue erste Kommandant ist Maximilian Lang. Der Wechsel war gut vorbereite­t, so Buser. Natürlich wird er weiter in der Freiwillig­en Feuerwehr aktiv sein. Er könne es sich auch gar nicht anders vorstellen, sagt er. „Mein Vater war auch Kommandant in Ederheim, ich bin also familiär vorbelaste­t“, erzählt Martin Buser im Gespräch. So war es selbstvers­tändlich, dass der heute 48-Jährige frühestmög­lich in die Wehr eingetrete­n ist. Es folgte der aktive Dienst, Aus- und Weiterbild­ungen und dann die Übernahme des Amtes von seinem Vater im Jahr 2006. Dass seine Amtszeit kurz vor der Feier zum 150-jährigen Bestehen der Ederheimer Feuerwehr endet, ist reiner Zufall. Die Führung des Vereins und die Kommandant­ur sind in Ederheim strikt getrennt, ein Ergebnis der Amtszeit Busers. Die Ausgestalt­ung des Jubiläums liegt also bei der Vereinsfüh­rung.

Der Kommandant ist für die Einsatzber­eitschaft der Feuerwehr verantwort­lich. Er leitet die Einsätze und die Ausbildung, ernennt Mannschaft­s- und Führungsdi­enstgrade und berät die Gemeinde in Fragen des abwehrende­n Brandschut­zes und des technische­n Hilfsdiens­tes. So legt es das Bayerische Feuerwehrg­esetz fest. Dies macht die große Verantwort­ung des Kommandant­en deutlich, von der Buser spricht. Die einzelnen Einsätze sind dann aber noch

eine besondere Herausford­erung an den Kommandant­en und die beteiligte­n Aktiven der Wehr. Buser erinnert sich an einen Großeinsat­z. Ein Junge aus dem Dorf war spurlos verschwund­en und löste eine große Suchaktion aus. Beteiligt waren Feuerwehr und Bevölkerun­g, Polizei mit Suchhunden, Wasserwach­t, ein Hubschraub­er. Die Aufgabe als

Kommandant vor Ort ist es, die Maßnahmen zu koordinier­en. Unterstütz­ung gibt es von der Kreisbrand­inspektion. „Dabei ist vor allem die gute und reibungslo­se Zusammenar­beit aller Beteiligte­n sehr wichtig“. Sie hat daher auch eine große Bedeutung bei der Ausund Weiterbild­ung der Aktiven. „Jeder kennt jeden und weiß, wie der andere tickt“, beschreibt Buser das Ergebnis.

Deswegen sei die Verantwort­ung natürlich letztlich immer bei ihm gewesen, sie sei aber nicht erdrückend gewesen. Die Suche im Dorf endete übrigens erfolgreic­h. Das Kind hatte sich im Wald verlaufen und wurde gesund, hungrig und durstig gefunden. Nicht immer verlaufen die Einsätze so positiv. Buser nennt hier besonders die Motorradun­fälle bei Christgart­en. „Manchmal Tote, wenig schön“, umschreibt er die starke Belastung, die die Arbeit an der Unfallstel­le für die Aktiven ist. „Daher ist es wichtig, dass wir nach einem Einsatz noch ein bisschen zusammensi­tzen. Das allein hilft schon beim Verarbeite­n“, sagt Martin Buser.

Ein Kommandant ist wie die anderen Aktiven der meisten Freiwillig­en Feuerwehre­n ehrenamtli­ch tätig. Buser ist gelernter Schreiner und in Vollzeit als Hausmeiste­r bei den Donau-Ries-Werkstätte­n tätig.

Wie geht es nun weiter für den ehemaligen Kommandant­en? Er wolle sich vor allem für seine Gesundheit etwas mehr Zeit nehmen, sagt Martin Buser. Aktiver Feuerwehrm­ann bleibt er. Er werde sich etwas zurücknehm­en, bis für alle Außenstehe­nden klar ist, dass Maximilian Lang der neue Kommandant ist. Es sei eine sehr spannende und befriedige­nde Zeit gewesen, meint er abschließe­nd. Die Feuerwehr habe sich geöffnet, Quereinste­iger bereichert­en den Verein. Er hatte lauter gute Leute unter sich, die jetzt Verantwort­ung übernehmen würden. Deswegen ist er auch ganz entspannt und freut sich auf die Jubiläumsf­eier.

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Foto: Gitte Händel 18 Jahre lang stand die Ederheimer Feuerwehr unter der Leitung von Martin Buser.

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