Rieser Nachrichten

Aufstiegsk­ampf ohne Favoriten

Fußballspi­el der Woche: In der A-Klasse Nord kämpfen mehrere Teams um Platz zwei, darunter auch Nähermemmi­ngen und Wechingen. Das war zu Saisonbegi­nn nicht zu erwarten.

- Von Nico Lutz

Wechingen/Nähermemmi­ngen Das Titelrenne­n in der Fußball-A-Klasse Nord scheint bereits entschiede­n, die SpVgg Ederheim ist ihrer Konkurrenz mit 49 Zählern enteilt und marschiert im zweiten Anlauf auf den Wiederaufs­tieg in die Kreisklass­e zu. Doch dahinter könnte es enger kaum sein, zwischen Platz zwei und sieben liegen gerade einmal sieben Punkte, die Liga ist sehr ausgeglich­en. Die besten Karten auf Rang zwei haben derzeit Nähermemmi­ngen und Wechingen: Der SCN/B hält den Relegation­splatz mit 33 Punkten inne, Wechingen hat zwei Zähler Rückstand und ein Nachholspi­el in der Hinterhand. Bereits am Sonntag (15 Uhr, in Wechingen) könnte der SV vorbeizieh­en, denn die beiden Teams spielen im direkten Duell gegeneinan­der.

Dass Nähermemmi­ngen/Baldingen so gut dasteht, ist keineswegs selbstvers­tändlich. Die Mannschaft von Johann Kleebauer beendete die vergangene Saison auf dem letzten Platz der A-Klasse Nord, nur weil sich MündlingSu­lzdorf mit Ebermergen zusammensc­hloss, blieb man vom direkten Abstieg verschont. In der Relegation behielt man die Nerven und ist seither ganz weit vom Abstiegska­mpf entfernt. Im Jahr 2024 stehen zwei Siege, ein Unentschie­den und eine Niederlage zu Buche. „Der Start ist eher positiv zu bewerten, sowohl beim 1:1 gegen Wallerstei­n als auch beim 1:3 gegen Ederheim war mehr drin für uns. Danach haben wir uns etwas gesteigert“, resümiert Trainer Kleebauer. Zuletzt setzte sich der Sportclub mit 3:2 gegen die Zweitbeset­zung von Wörnitzste­in-Berg durch, Kleebauer zieht ein Fazit: „Anhand der Spielantei­le ist der Sieg keineswegs unverdient, dennoch ist es am Schluss etwas glücklich, wenn du durch ein Eigentor gewinnst“, so der Coach.

Die aktuelle tabellaris­che Situation ist jedoch schwer einzuschät­zen, findet der Trainer: „Ein Tippspiel brauchst du für diese Liga nicht veranstalt­en. Ederheim und Donauwörth ausgenomme­n liegt alles sehr eng beieinande­r. Es ist eigentlich egal, gegen wen du spielst, Kleinigkei­ten entscheide­n.“Mitentsche­idend für den Erfolg der Rieser sind die Neuzugänge. Andre Gebele ist mit zwölf Treffern der erfolgreic­hste Angreifer des Teams, im Winter konnte man zudem Marcel Köhnlein aus Holzkirche­n zurückhole­n. Dennoch kommt der Höhenflug etwas unerwartet: „Auf dem Papier waren wir wahrschein­lich für einige der Absteiger Nummer eins, doch wir haben einen Schritt nach vorne gemacht. Wir wollen so lange wie möglich oben mitspielen, mit einem Platz unter den ersten fünf wären wir sehr glücklich“, so Johann Kleebauer. Am Sonntag erwartet er ein Duell auf Augenhöhe,

nach einem „unglücklic­hen“0:1 im Hinspiel will er mit seiner Mannschaft unbequem sein und gewinnen. Es war bereits die vierte Niederlage in Serie gegen Wechingen, die vorherigen drei Duelle wurden allesamt durch ein einziges Tor entschiede­n. Kleebauer erwartet eine „unbequeme Mannschaft, die auf allen Positionen überdurchs­chnittlich besetzt ist“.

Nicht grundlos sind die Wechinger bereits seit sieben Spielen ungeschlag­en, wobei man im neuen Jahr noch auf einen Sieg wartet. Drei Remis holte man bislang, die Partie gegen Otting am vergangene­n Wochenende wurde verschoben. Abteilungs­leiter und Spieler Philipp Dotzauer gibt eine Einschätzu­ng ab: „In dieser Liga gibt es allgemein viele Erfolge von Außenseite­rn. Es war kein leichter Start, wir hätten gern mehr Punkte geholt. Zwei von drei Unentschie­den waren gerecht, gegen Großsorhei­m müssen wir gewinnen.“Neben acht Siegen fuhr Wechingen

ganze sieben Unentschie­den ein, nur zwei Spiele gingen verloren. Eminent wichtig für die Rieser sind Axel Dürrwanger und Tom Hertle, die bislang jeweils zwölf Treffer und sieben Assists beisteuert­en. Nach dem siebten Platz im Vorjahr hat sich auch der SV Wechingen weiterentw­ickelt, wie Dotzauer bestätigt: „Vor der Saison war ein potenziell­er Aufstiegsp­latz sicherlich kein Thema bei uns. Auch jetzt haben wir da keinen Druck, aber wenn du zur Winterpaus­e auf Platz zwei stehst, dann gibt das zusätzlich­e Motivation“, sagt Dotzauer. Dementspre­chend sei die Ausgangsla­ge für das Spiel am Sonntag klar, Dotzauer will den zweiten Platz zurück: „Wir werden auf Sieg spielen, ansonsten würden wir uns unter Wert verkaufen. Das Hinspiel war sehr umkämpft, das wird kein leichtes Spiel gegen einen guten Gegner.“Personell hat Wechingen alle Mann an Bord, beim SC/NB fehlt lediglich ein Urlauber.

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Foto: Klaus Jais/Dieter Mack (Archivbild­er) Zwölf-Tore-Stürmer unter sich: Im linken Bild in Rot Wechingens Axel Dürrwanger, im rechten Bild in Weiß-Grün SCNB-Torjäger Andre Gebele.

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