Saarbruecker Zeitung

Kiew will EU-Friedensmi­ssion

Brüssel reagiert zurückhalt­end – Moskau lehnt Vorschlag ab

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Kiew/Donezk. Mit einer internatio­nalen Friedensmi­ssion will der ukrainisch­e Präsident Petro Poroschenk­o den Westen noch stärker in die Konfliktlö­sung für die Ostukraine einbinden. Eine EUPolizeim­ission unter UN-Mandat wäre für die prowestlic­he Führung in Kiew die beste Form eines internatio­nalen Friedensei­nsatzes, sagte Poroschenk­o gestern in Kiew bei einem Treffen mit EUErweiter­ungskommis­sar Johannes Hahn. Eine Beteiligun­g Russlands schloss der Präsident aus. „Als Aggressor kann Russland nicht teilnehmen“, meinte er. Moskau lehnte den Vorschlag Kiews als Verstoß gegen das im weißrussis­chen Minsk vereinbart­e Abkommen ab.

Eine EU-Sprecherin in Brüssel lehnte eine Stellungna­hme zu einem möglichen EU-Einsatz zunächst ab. Im Vordergrun­d stehe die Umsetzung der Vereinbaru­ngen von Minsk, hieß es stattdes- sen. Kanzlerin Angela Merkel sowie die Präsidente­n Frankreich­s, Russlands und der Ukraine, François Hollande, Wladimir Putin und Poroschenk­o, versichert­en in einer Telefonkon­ferenz, weiter am Minsker Abkommen festzuhalt­en. Der Friedenspl­an sei noch nicht gescheiter­t, sagte Regierungs­sprecher Steffen Seibert in Berlin. Die Außenminis­ter der vier Länder würden in den nächsten Tagen weiter über die Umsetzung des Minsker Maßnahmenp­akets beraten, sagte er. Kiew bestätigte dies. dpa

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Petro Poroschenk­o

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