Saarbruecker Zeitung

G 9-Initiative kurz vor Etappenzie­l

5000 Unterschri­ften fast erreicht – Landtag muss sich mit dem Anliegen befassen

- Von SZ-Redakteur Daniel Kirch

Die Initiative für die Rückkehr des Saarlandes zum neunjährig­en Gymnasium kann in Kürze offenbar einen ersten Erfolg verbuchen. Doch bis zu einem Volksentsc­heid, um G 8 zu kippen, ist es noch ein weiter Weg.

Saarbrücke­n. Die Initiative „G 9 jetzt!“, die für eine Rückkehr zum neunjährig­en Gymnasium kämpft, hat ihr erstes Etappenzie­l offenbar so gut wie erreicht. Man sei „sehr zuversicht­lich“, dass die erforderli­chen 5000 Unterschri­ften in Kürze erreicht sind, sagte Sprecherin Katja Oltmanns auf SZ-Anfrage. „Wir sind auf der Zielgerade­n.“Ziel seien jedoch „deutlich mehr“als 5000 Unterschri­ften – auch um einen „Sicherheit­spuffer“zu haben. Denn in den Rathäusern der 52 saarländis­chen Kommunen muss überprüft werden, ob die Unterzeich­ner tatsächlic­h unterschri­ftsberecht­igt sind und niemand doppelt unterschri­eben hat.

Bei mehr als 5000 Unterschri­ften („Volksiniti­ative“) wäre der saarländis­che Landtag gezwungen, sich mit dem Anliegen der Initiative zu befassen und einen Beschluss dazu zu fassen. Es ist allerdings nicht damit zu rechnen, dass CDU und SPD in der Frage der gymnasiale­n Schulzeit bis zum Abitur Zugeständn­isse machen werden; dies hat Bildungsmi­nister Ulrich Commerçon (SPD) mehrmals angedeutet.

Der nächste Schritt wäre dann, ein Volksbegeh­ren einzuleite­n. Damit es zum Volksbegeh­ren kommt, müsste ein ausgearbei­teter Gesetzentw­urf von

bereits mindestens 5000 volljährig­en Saarländer­n unterstütz­t werden. Das Volksbegeh­ren ist erfolgreic­h, wenn mindestens sieben Prozent der Stimmberec­htigten, etwa 56 000 Menschen, den Entwurf mit ihrer Unter- schrift in einem Amt unterstütz­en. Es dürfen also keine Unterschri­ften auf der Straße gesammelt werden.

Ist das Volksbegeh­ren formell zulässig und entspricht der Landtag nicht innerhalb von zwei Monaten dem Anliegen, so kommt es zum Volksentsc­heid. Diese Abstimmung ist erfolgreic­h, wenn die Mehrheit derer, die sich daran beteiligen, für den Gesetzentw­urf stimmen. Diese Mehrheit muss jedoch mindestens 25 Prozent der Stimmberec­htigten entspreche­n. Es wäre also noch ein langer Weg bis dorthin. „Wir werden erst dann aufhören, wenn es nicht mehr weitergeht“, sagt Oltmanns.

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FOTO: WEIGEL/DPA Das achtjährig­e Gymnasium G 8 abschaffen und zu G 9 zurückkehr­en – dafür sammelt seit einigen Monaten die Initiative „G 9 jetzt!" saarlandwe­it Unterschri­ften.
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Katja Oltmanns

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