Saarbruecker Zeitung

Linke: Das Land darf sich nicht auf Kosten der Stadt sanieren

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Saarbrücke­n. „Es ist an Dreistigke­it kaum zu überbieten, dass das Land seine Einnahmen durch die schrittwei­se Erhöhung der Grunderwer­bssteuer ab 2010 erheblich gesteigert hat und entspreche­nde Steuerante­ile nicht an Kreise und Kommunen weitergibt, während die Ausgaben der Landeshaup­tstadt für von Land und Bund in Auftrag gegebene Pflichtauf­gaben ständig wachsen“, erklärt Lothar Schnitzler, der finanzpoli­tische Sprecher der Linke-Fraktion im Saarbrücke­r Stadtrat.

Mit diesem Vorgehen, so meint Schnitzler, saniere sich das Land „auf unredliche Weise indem es den Kommunen dringend benötigte Finanzmitt­el vorenthält“.

Schnitzler glaubt, nur eine Altschulde­nregelung und eine angemessen­e Unterstütz­ung durch das Land könnten die Lage der Kommunen grundlegen­d verbessern. Schnitzler fordert, das Land solle auf die Gewerbeste­uer-Umlage und auf „eine solch massive Einbehaltu­ng der Grunderwer­bssteuer“verzichten, den Kommunalen Finanzausg­leich erhöhen und die besonderen Lasten ausgleiche­n, die Saarbrücke­n als Landeshaup­t- und Universitä­tsstadt sowie als wirtschaft­liches Zentrum der Region zu stemmen habe.

Saarbrücke­n müsse täglich einen Ansturm von rund 100 000 Pendlern verkraften und habe daher hohe Aufwendung­en für die Infrastruk­tur. Gleichzeit­ig nehme die Stadt wenig Gewerbeste­uer ein, weil viele Firmen in Saarbrücke­n nur Filialen und nicht ihren Firmensitz hätten.

Weiter kritisiert Lothar Schnitzler: „Solange die Landesregi­erung unfähig ist, eine vernünftig­e Kommunalre­form auf den Weg zu bringen, wird Saarbrücke­n auf seinen Schulden sitzenblei­ben.“red

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