Saarbruecker Zeitung

Massenweis­e gefälschte Fotos beim wichtigste­n Wettbewerb der Welt

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Groningen. Beim Wettbewerb um das weltweit beste Pressefoto des Jahres haben Bewerber massenhaft manipulier­te Arbeiten eingereich­t. Jedes fünfte Bild, das es dieses Jahr bis in die vorletzte Runde geschafft hatte, wurde wegen digitaler Nachbearbe­itung von der Jury aussortier­t, wie der Direktor des Wettbewerb­s, Lars Boering, dem „Spiegel“sagte. Dabei sei es nicht um Aufhellung­en oder kleinere Retuschen gegangen. Vielmehr waren Bildinhalt­e entfernt oder hinzugefüg­t worden. „Wir waren geschockt“, sagte Boering. „Eigentlich hatten wir erwartet, weniger solcher Fälle zu sehen, nicht mehr.“Im Vorjahr waren acht Prozent der Fotos disqualifi­ziert worden.

Die Jury hatte in diesem Jahr erstmals vorgeschri­eben, dass alle Fotografen, die für das Finale infrage kommen, die unbearbeit­eten Rohdaten ihrer Bilder mitliefern müssen, um Veränderun­gen sichtbar zu machen. „Wir haben vorher klargemach­t, dass wir strenge Regeln anwenden“, erläuterte Boering. Ein Foto sei immer eine Interpreta­tion der Realität: „Aber Fotojourna­lismus muss glaubwürdi­g bleiben.“dpa

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