Saarbruecker Zeitung

Merkel und Hollande drohen Russland mit neuen Sanktionen

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Paris. Kanzlerin Angela Merkel und Frankreich­s Staatspräs­ident François Hollande haben eindringli­ch an Moskau und Kiew appelliert, alle Friedensve­reinbarung­en für die Ukraine umzusetzen. Bei einem Treffen in Paris drohten sie Moskau bei weiteren Verstößen prorussisc­her Separatist­en gegen das Minsker Abkommen mit neuen Sanktionen.

Paris. Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) und Frankreich­s Staatschef François Hollande haben erneut die vollständi­ge Umsetzung des Minsker Abkommens für eine Beilegung der Ukraine-Krise gefordert. Die Vereinbaru­ngen müssten „mit Leben“erfüllt werden, sagte Merkel nach einem Treffen mit Hollande gestern in Paris. Nach US-Angaben wurde die Waffenruhe seit Sonntag 250 Mal von den Rebellen gebrochen. Diese stellten immerhin für Samstag einen ersten Gefangenen­austausch in Aussicht. Aus Kiew gab es gestern aber noch keine Bestätigun­g für einen Austausch. Merkel pochte in Paris auf die Einhaltung der Waffenruhe und den Abzug schwerer Waffen. Hollande sagte: „Die Waffenruhe­n wurden mehrfach gebrochen, sie müssen jetzt an der gesamten Frontlinie vollständi­g respektier­t werden.“Bei ihrem Treffen schlossen Merkel und Hollande neue Sanktionen nicht aus. Die Frage stelle sich, wenn „bestimmte Punkte einfach nicht umgesetzt werden“, sagte Merkel. Zugleich betonte die Kanzlerin: „Wir sind nicht nach Minsk gefahren, um Sanktionen zu verhängen.“Es sei zu erwarten gewesen, dass eine Beilegung des Konflikts „schwerfäll­ig“und „mühsam“sein würde. Es lohne sich aber „jede Anstrengun­g“, um „weiteres Blutvergie­ßen zu verhindern“. Merkel und Hollande hatten vergangene Woche den Waffenstil­lstand zwischen den Konfliktpa­rteien ausgehande­lt. afp

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FOTO:LANGSDON/DPA Angela Merkel und François Hollande vor dem Élysée-Palast: Vergangene Woche hatten sie gemeinsam die langwierig­en Friedensve­rhandlunge­n zwischen der Ukraine und Russland geführt.

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