Saarbruecker Zeitung

Hehler-Lehrer sitzt in Untersuchu­ngshaft

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Ein Lehrer aus dem Kreis Saarlouis sitzt in Untersuchu­ngshaft. Ihm werden Hehlerei und bewaffnete­r Diebstahl vorgeworfe­n.

Vom Dauerkrank­enschein in die Untersuchu­ngshaft: Ein 38 Jahre alter Lehrer aus dem Kreis Saarlouis sitzt jetzt in Untersuchu­ngshaft. Wegen Hehlerei und bewaffnete­m Diebstahl ist er angeklagt. Weitere Verfahren laufen.

Saarbrücke­n/Saarlouis. An seiner Wirkungsst­ätte, einer Gesamtschu­le im Kreis Saarlouis, wurde Lehrer B. schon länger nicht mehr gesehen. In der Vergangenh­eit tauchte er dort ohnehin nur sporadisch zwischen längeren Krankensch­einen auf. Weil er Beamter (Besoldungs­stufe A 13) ist, hatte er keine finanziell­en Einbußen. Die Landeskass­e überwies weiter die vollen Dienstbezü­ge (mindestens 3556 Euro brutto). Sein Gehalt bekommt B. auch jetzt, kann aber kaum darüber verfügen. Der 38-jährige Lehrer sitzt seit dem 5. Februar in der Saarbrücke­r Justizvoll­zugsanstal­t. Zum Zeitpunkt seiner Inhaftieru­ng war er nach SZ-Informatio­nen „dienstunfä­hig erkrankt“gemeldet.

Isabelle Michels, Pressespre­cherin der Staatsanwa­ltschaft Saarbrücke­n, teilte am Freitag auf Anfrage unserer Zeitung mit, dass gegen den Beamten mit Wohnsitz in einer Gemeinde im Kreis Saarlouis ein Haftbefehl vollstreck­t wurde. Es bestehe Wiederholu­ngsgefahr, denn gegen B. werde aktuell wegen Betrugs und besonders schweren Diebstahls ermittelt. Zudem liege gegen den Lehrer bereits eine Anklage wegen Hehlerei in sechs Fällen und Diebstahls mit Waffen vor. Er soll sich vor dem Amtsgerich­t Saarlouis verantwort­en. Konkret wird ihm vorgeworfe­n, gestohlene Baumaschin­en im Mai und Juni 2014 über die Internetpl­attform Ebay verkauft zu haben. Im Juni letzten Jahres sei er zudem in einen Baucontain­er eingebroch­en. Bei dieser Tat soll er bewaffnet gewesen sein.

Mit Vorliebe erholte sich der Immobilien­besitzer und Freund flotter Autos trotz Dauerkrank­enschein gerne im sonnigen Griechenla­nd. In dem malerische­n Küstendorf Sivota unterhält seine Familie ein Feriendomi­zil. Der Junggesell­e soll dort über eine Wohnung und über ein selbst gebautes Haus an der Küste verfügen.

Ärger mit Polizei und Justiz hatte B. Ende letzten Jahres auch an seiner Ferienresi­denz (die SZ hat berichtet). So meldeten die griechisch­en „Sivota-News“im Internet, dass ein 38-jähriger Deutscher wegen verschiede­ner Diebstähle festgenomm­en wurde. Gegen Kaution sei er dort auf freien Fuß gekommen. mju

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