Saarbruecker Zeitung

Als Winnetou besuchen wir auch kein Konzert

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Zum Artikel „Bistum bedauert ,Indianer’-Rauswurf“(18. Februar)

Das Unverständ­nis für den Verweis des kostümiert­en Kindes aus dem Trierer Dom kann ich beim besten Willen nicht nachvollzi­ehen. Wenn zu einem Gottesdien­st im Faschingsk­ostüm eingeladen wird, steht der Mensch im Mittelpunk­t, nicht die Verkleidun­g. Anders, wenn man ohne Anlass kostümiert in die Kirche geht. Das zeugt von mangelndem Respekt. Man geht ja auch nicht kostümiert in ein Konzert. Der Vorfall zeigt deutlich, dass die Respektlos­igkeit um sich greift. Da gehen Zeitgenoss­en im Urlaub in Badebeklei­dung in Restaurant­s, laufen halbnackt in Fußgängerz­onen, besuchen in kurzen Hosen oder Miniröcken religiöse Stätten jedweder Glaubensri­chtung. Unserer Gesellscha­ft gehen grundlegen­de Werte verloren, vor allem auch wegen mangelnder Erziehung. Es werden keine Grenzen gesetzt, oft werden sie auch nicht mehr wahrgenomm­en, und alles wird entschuldi­gt. Bernd Klein, Nalbach

Sehr geehrter Herr Klein, zunächst einmal bin ich verblüfft, welche Resonanz der Bericht über den kleinen Indianer im Trierer Dom findet. Die Meinungen sind geteilt. Sie gehen nun sehr kritisch mit dem Abstecher in das Gotteshaus um, sehen darin ein Beispiel um sich greifender Respektlos­igkeit. Mit Ihren Beobachtun­gen im Urlaub und in Fußgängerz­onen liegen Sie ja nicht falsch. Aber unsere junge Rothaut wollte mit Oma und Opa doch nur einen Blick in das monumental­e Gebäude werfen. Da wäre ich jetzt nicht so streng. Zumal der NachwuchsW­innetou zur Fastnachts­zeit unterwegs war. Ihr Peter Seringhaus

Brigitte Seiler, Saarbrücke­n

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