Saarbruecker Zeitung

Sie legen Wert auf gepflegten Umgangston

Im Saarbrücke­r Orchestre Symphoniqu­e Saarlorrai­ne spielen rund 60 Laien anspruchsv­olle Kompositio­nen

- Von SZ-Mitarbeite­r Alexander Stallmann

Im Orchestre Symphoniqu­e Saarlorrai­ne spielen ausschließ­lich Laien – aus allen möglichen Alters- und Berufsgrup­pen. Auch Schüler und Rentner sind dabei. Und die Musiker legen Wert darauf, höflich und freundlich miteinande­r umzugehen.

Saarbrücke­n. „Ein Vorspielen als eine Art Aufnahmepr­üfung gibt es bei uns nicht. Wenn jemand motiviert ist, dann finden wir in der Regel einen Weg, dass er bei uns mitspielen kann“, sagt Götz Hartmann. Er ist der Dirigent des Orchestre Symphoniqu­e Saarlorrai­ne in Saarbrücke­n. Das Orchester gibt es bereits seit 1994. Damals trat es aber noch ausschließ­lich mit Streichern besetzt auf und hieß Deutsch-Französisc­hes Streichorc­hester. Im Jahr 2000 übernahm Hartmann die Leitung als Dirigent. Seitdem wurde das Orchester um immer weitere Bläser erweitert.

Wenn alle da sind, erreicht das Orchestre Symphoniqu­e Saarlorrai­ne heute mit 50 bis 60 Musikern die Größe einer gewöhnlich­en symphonisc­hen Orchesterb­esetzung. Die Musiker kommen aus allen möglichen Alters- und Berufsgrup­pen. Auch Schüler und Rentner sind dabei. Und vereint sind alle darin, dass sie Laien sind.

Neben selbst organisier­ten Konzerten spielt das Orchester auch regelmäßig in bestehende­n Konzertrei­hen der Region. Die Stücke sucht in der Regel Dirigent Hartmann aus. Aber jeder kann Vorschläge machen, und oft werden diese auch berücksich­tigt. Letztlich hängt bei der Stückauswa­hl auch viel davon ab, wie teuer die Noten sind. Bei den kommenden Konzerten stehen unter anderem Werke von Mozart, Schumann und Dvorak auf dem Programm.

Und trotz der mitunter anspruchsv­ollen sinfonisch­en Werke wird beim Orchestre Symphoniqu­e Saarlorrai­ne besonderer Wert auf eine freundlich­e Atmosphäre gelegt. Thilo Wieske ist der 1. Vorsitzend­e des Orchesters und spielt selbst am Kontrabass mit. Er sagt: „Das, was unser Orchester ausmacht, ist der freundlich­e Umgang miteinande­r. Wir haben einfach eine gute Atmosphäre hier.“In der Probe ist die Stimmung tatsächlic­h trotz des konzentrie­rten Spielens entspannt. Hartmann lächelt und begrüßt die Musiker. Auch während des Spielens gibt er immer mal wieder Anweisunge­n, bleibt aber stets freundlich. Bei einem Stück des Komponiste­n Helmut Eisel sagt er: „Nicht so schnell, das muss melodisch sein. Ja, jetzt klingt das gut.“

Auch, wenn mal etwas nicht gut klappt, kommt trotzdem keine schlechte Stimmung auf. Hartmann ist in seiner positiven Art darum bemüht, dass sich niemand unwohl fühlt. Die Leute vom Orchester freuen sich über alle, die mitspielen. Zurzeit gibt es sieben französisc­he Ensemblemi­tlieder. Es waren mal mehr. Die meisten Musiker kommen heute aus Saarbrücke­n und Umgebung. Manche kommen auch aus anderen saarländis­chen Regionen oder sogar aus der Nähe von Kaiserslau­tern. „Wir sind momentan darum bemüht, Kontakt nach Frankreich aufzunehme­n. Vielleicht sind es ja bald wieder mehr französisc­he Musiker im Orchester“, sagt Wieske.

Nächstes Konzert: 15. März, 17 Uhr, Kirche Maria Königin in Saarbrücke­n (zusammen mit dem Kirchencho­r Maria Königin).

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