Rotes Kreuz prägte Edith Lauer – und umgekehrt
Ortsverband St. Johann dankt seiner Ehrenvorsitzenden
Solche Jubiläen gibt es selbst beim großen Deutschen Roten Kreuz (DRK) mit seinen rund vier Millionen Mitgliedern nicht alle Tage. Edith Lauer macht seit 65 Jahren mit. Doch ausgerechnet an ihrem Ehrentag war sie krank. Deshalb gab es jetzt ein verspätetes und genauso herzliches Dankeschön.
Saarbrücken. Auf diesen Termin hatten sich Yvonne Braun, die Vorsitzende des RotkreuzOrtsverbandes St. Johann, und der Ehrenvorsitzende Gerhard Dillinger sehr gefreut. Sie besuchten eine Frau im Altenheim am Schlossberg, der das Rote Kreuz viel zu verdanken hat: Edith Lauer.
Sie begann ihr langes Engagement im Ortsverband St. Johann. Viele Jahre war sie dessen Schatzmeisterin, stellvertretende Vorsitzende – und leistete noch mehr. 21 Jahre lang war Lauer Kreisgeschäftsführerin und kümmerte sich um alle Belange der Ortsverbände im Regionalverband.
Mit 75 wurde sie zur Ehrenvorsitzenden. „Besonders engagierte sich Edith Lauer im Blutspendedienst und in der Seniorenarbeit“, sagte Braun.
Lauer verfolgt bis heute aufmerksam, was sich im Roten Kreuz tut und blickt gern zurück. „Ich denke oft an die Zeiten als Rotkreuzlerin. Gut kann ich mich noch an meinen ersten Einsatz erinnern. 1953 standen große Teile der niederländischen Küste nach einer Sturmflut unter Wasser. Viele Rot-Kreuz-Helfer aus dem Saarland reisten in einem Rettungszug nach Holland, um dort zu helfen“, erzählt die Rentnerin. Für ihre Einsätze musste die gelernte Bürokauffrau, die in einem Sanitärgroßhandel arbeitete, immer Urlaub beantragen. Meist opferte Edith Lauer ihre gesamte Freizeit für die ehrenamtliche Rotkreuzarbeit.
Da bleiben nicht nur die Katastropheneinsätze, sondern auch viel Schönes im Gedächtnis. „Wir haben im Roten Kreuz immer viel gekocht. Nicht nur in Notfällen, sondern oft auch zu großen Festen. Und ich kann Ihnen sagen, es gingen nie weniger als 500 Portionen raus.“