Klinik-Qualität steht auf dem Prüfstand
Zum Artikel „Krankenhäuser selbst erkrankt“(Ausgabe vom 16. Februar)
Unterfinanzierung und Personalverrringerung haben sich schon lange in der Qualität der Patientenversorgung niedergeschlagen. Dieses Problem zeigt sich bundesweit. An dieser Stelle sollen nicht die Geschäftsführungen der Krankenhäuser, die nur mit den ihnen vorhandenen finanziellen Mitteln wirtschaf- ten können, an den Pranger gestellt werden, sondern die Politik, die sich für die mangelnde Finanzierung der Krankenhäuser verantwortlich zeigen muss. Ich würde gerne unsere Gesundheitsminister in einem Experiment dazu einladen, eine Nachtschicht im Krankenhaus mitzumachen. Der Eine schlüpft in die Rolle der Pflegekraft, die auf den meisten Stationen alleine (!) ist und rund 28 Patienten betreut. Der Andere in die Rolle des ungeduldigen Patienten. Es stellt sich die Frage, wer von beiden zuerst heulend das schon längst sinkende Schiff „Deutsches Krankenhaus“verlässt! Matthias Heit, Kleinblittersdorf
Sehr geehrter Herr Heit, ich glaube zwar nicht, dass Ihre Einladung bei den Gesundheitsministern auf große Begeisterung stößt. Braucht sie auch nicht. Ihre ironischen Anmerkungen zeigen aber in aller Deutlichkeit auf, dass der „Patient Krankenhaus“selbst leidet und Hilfe braucht. Bei allem Einsatz von Ärzten und Pflegepersonal ist nicht zu bestreiten, dass das Wohl der Patienten stärker an die erste Stelle rücken muss. Es mag durchaus hier und da noch Luft geben, um zusätzliche Spar-Stellschrauben anzuziehen. Normalfall ist aber, dass eine Überlastung nicht zu leugnen und zu beschönigen ist. Ihr Alfred Schön