Warum Gräber „lebendige Geschichte“sind
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Saarland will junge Menschen für seine Arbeit gewinnen
Kriegsgräber erinnern an die Opfer vergangener Kriege. Die jüngeren Generationen auf deren Schicksal hinzuweisen, ist eine Kernaufgabe des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge.
Saarbrücken. Angesichts der Konflikte an Europas Außengrenzen ist die Arbeit für den Frieden unerlässlich geworden. Dieser Aufgabe widmet sich der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ( VDK) mit seiner Jugendarbeit. Beim Landesvertretertag des VDK in Saarlouis betonte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) vor allem die Jugendarbeit des Volksbundes, die junge Menschen für das Thema Krieg und Frieden sensibilisiere. „Mit Kriegen müssen wir uns auch im Jahr 2015 auseinandersetzen und der Volksbund nimmt mit seiner wertvollen Schul- und Jugendarbeit hier eine wichtige Rolle ein“, sagte die Ministerpräsidentin.
Neben dem Erhalt und der Pflege von 832 Kriegsgräberstätten in 45 Staaten mit 2,7 Millionen Kriegstoten und der Kriegsgräberfürsorge für Angehörige bietet der VDK auch ein friedenspädagogisches Jugendprojekt an. In zahlreichen Schulprojekten und Workcamps sollen Kriegsgräber als Orte des Gedenkens und der Mahnung für den Frieden stärker in das Bewusstsein der jungen Generation rücken.
So lernen die Jugendlichen beispielsweise, dass Gedenkfriedhöfe auch Orte der Begegnung und des Austauschs sein und damit einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten können. Gleichzeitig seien die Kriegsgräber aber auch „lebendige Geschichte“, sagte VDK-Präsident Markus Meckel. Eine Geschichte die zum Frieden mahne und zur Wachsamkeit in der Gegenwart aufrufe. Darum sei es auch Ziel der Jugendarbeit, an die politische Verantwortung der kommenden Generationen zu appellieren, denn „Krieg ist eine furchtbare Katastrophe und bedeutet immer das Scheitern von Politik“, erklärt Meckel.
In vier Jugendbegegnungs- und Bildungsstätten in Frankreich, Deutschland, Belgien und den Niederlanden können sich die Jugendlichen in Arbeitskreisen einbringen, bei der Pflege von Friedhöfen helfen, aber auch an Freizeit- und Sportveranstaltungen teilnehmen. Jährlich nutzen etwa 20 000 junge Menschen dieses Angebot.
Auch der VDK-Landesverband Saarland bietet in diesem Jahr ein Workcamp an. Für 175 Euro können Jugendliche im Alter von 16 bis 21 Jahre im August nach Usedom reisen. Unter dem Motto „Versöhnung über den Gräbern – Arbeit für den Frieden“sind zwei Workshops zum Thema Frieden, die Ausrichtung einer Gedenkfeier sowie zahlreiche Freizeitaktivitäten geplant. Darüber hinaus kann man auch an saarländischen Kriegsgräberstätten, etwa auf dem Waldfriedhof in Saarbrücken-Burbach, mithelfen. bel
Tel. (0 68 06) 95 20 90 oder saarland@volksbund.de