Saarbruecker Zeitung

Ein Werk der deutsch-französisc­hen Baukultur

Neues Buch erzählt die architekto­nische Geschichte des Pingusson-Gebäudes in Saarbrücke­n

- Von SZ-Mitarbeite­rin Silvia Buss

Bei der Vorstellun­g eines Bandes über die ehemalige französisc­he Botschaft wiederholt­e Bildungsmi­nister Commerçon sein Plädoyer für den Erhalt dieses Denkmales. Auch die Gegner des Projekts will er überzeugen.

Saarbrücke­n. Zwar zieht im März die Hochschule für Technik und Wirtschaft mit einem Teil ihrer Verwaltung ins ehemalige Kultusmini­sterium ein. Doch noch immer ist unklar, wie es mit diesem Baudenkmal weitergeht. Am Freitag stellten der Deutsche Werkbund und das Institut für aktuelle Kunst im Saarland in der Alten Post gemeinsam ihr Buch vor, das das Pingusson- Gebäude architekto­nisch und baugeschic­htlich beleuchtet. Titel des Buches: „Die ehemalige Französisc­he Botschaft in Saarbrücke­n von Georges-Henri Pingusson – Ein Monument deutsch-französisc­her Baukultur“.

Der Forbacher Architekt JeanMarie Helwig lobte in seiner Rede die wissenscha­ftliche Sorgfalt und historisch­e Objektivit­ät, mit

Bildungsmi­nister Ulrich Commerçon (von links), Marlen Dittmann vom Deutschen Werkbund Saarland und der französisc­he Generalkon­sul im Saarland, Frédéric Joureau, bei der Buchvorste­llung.

der die Autoren dieses komplexe Thema angegangen seien. Für den Franzosen steht das Pingusson- Gebäude in einer Reihe mit den wichtigste­n Bauwerken Saarbrücke­ns, seien es die Kongressha­lle, die Ludwigskir­che, das Schloss oder weitere StengelBau­ten in der Stadt.

Neben dem Buch galt das Interesse der 60 Besucher mehr noch dem aktuellen Stand der Diskussion. Hausherr Bildungsmi­nister Ulrich Commerçon, dezidierte­r Kämpfer für den Erhalt, verbreitet­e einerseits Zuversicht, wisse er doch die Ministerpr­äsidentin und den Finanzmini­ster hinter sich. Auch mit der Bundeskult­urbeauftra­gten, die „großes Interesse“habe, sei er in „gutem Gespräch“, sagte der Minister, der nun „sehnsüchti­g“auf das Gutachten der Hochbauver­waltung wartet. Danach müsse „zügig“ein Nutzungsko­nzept folgen, damit die Sanierung noch vor 2017 auf den Weg gebracht werden könne.

Commerçon mahnte aber auch: Jetzt, da der Bau eingemotte­t sei, brauche er so viel Aufmerksam­keit wie möglich, damit nicht, wie manch einer in der Landesverw­altung hoffe, Gras darüber wachse. Am besten ließen sich Gegner mit Führungen durchs Gebäude von seinem Wert überzeugen, meinte nicht nur Commerçon. Besichtigu­ngen für die Öffentlich­keit, so Henning Freese vom Landesdenk­malrat, müsse man weiter einfordern. Was man zudem vermisse, sagte Heiko Lukas von der Architekte­nkammer, sei ein klares Bekenntnis des Stadtrats und der Oberbürger­meisterin, die Stadt sei stolz auf dieses Gebäude.

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